2. Bundesliga

Weiler: "Dann haben wir eine Siegchance"

Nürnberg: Erras erhält wohl eine Pause - Polak steht parat

Weiler: "Dann haben wir eine Siegchance"

FCN-Coach René Weiler wird im Achtelfinale gegen Hertha auf Jan Polak setzen.

FCN-Coach René Weiler wird im Achtelfinale gegen Hertha auf Jan Polak setzen. imago

"Auch wenn ich zwar schon seit Tagen fast ausschließlich auf die Pokalaufgabe gegen Hertha angesprochen werde, so dürfen wir auf keinen Fall, Heidenheim vergessen. Das sind zwei sehr wichtige Spiele für uns", betont Trainer René Weiler, dessen Hauptaufgabe es nun sein wird, die jeweils "richtige Mannschaft" aufs Feld zu schicken.

Richtig in dem Sinn von frisch, physisch wie psychisch. "Wir haben eine sehr intensive Spielweise. Und die bringen wir nur durch, wenn wir die entsprechende Frische haben", sagt Weiler, dem es gar nicht gefällt, dass sein Team in sechs Tagen drei Spiele zu absolvieren hat: "Der Sieg gegen Freiburg ging fraglos an die Substanz. Es wäre viel besser für uns gewesen, wenn wir in Heidenheim erst am Sonntag hätten spielen müssen."

Was ihm in dieser Situation fraglos hilft, ist der Umstand, dass er nahezu aus dem Vollen schöpfen kann, mit Jürgen Mössmer und Rurik Gislason fallen nur zwei Akteure definitiv aus. Und angeschlagen ist mit Patrick Erras nur einer aus der Gilde der zuletzt Gesetzten - der Youngster bekam gegen SCF einen Ball mit voller Wucht ins Gesicht, musste nach 72. Minuten ausgewechselt werden und am Montag mit dem Training aussetzen. Der 20-Jährige, der Mitte Oktober aus der U 21 hochgezogen worden war und seitdem immer in der Startelf gestanden ist, dürfte aber am Mittwoch gegen die Berliner ohnehin einer der Kandidaten sein, der eine Verschnaufpause erhält. "Er hat es überragend gemacht und eine sensationelle Entwicklung genommen. Es ist aber ganz normal, dass sie nicht spurlos an ihm vorübergegangen ist", sagt Weiler, dem dies aber keine große Sorge bereitet. Der Routinier Jan Polak steht bereit, wie die Partie gegen Freiburg zeigte. Eingewechselt für Erras war der 34-Jährige sofort sehr präsent, gewann viele wichtige Zweikämpfe. "Jan war richtig gut, das habe ich auch vor dem Training der Mannschaft gesagt", meint Weiler nach dem Montagstraining.

Kurzum: Vieles spricht dafür, dass der Club gegen den Bundesligisten mit Keeper Raphael Schäfer und eben Polak mit den einzigen im Kader verbliebenen DFB-Pokal-Siegern 2007 beginnen wird. Weitere Änderungen sind nicht ausgeschlossen, in der Innenverteidigung ist Even Hovland ein Thema, im Sturm Danny Blum, wobei es definitiv zu keiner allzu großen Rotation kommen wird.

Weiler lobt Hertha: "Sehr gute Mischung aus jung und alt"

Die Hertha selbst hat Weiler bei ihrem jüngsten 4:0 in Darmstadt in Augenschein genommen. Sein Urteil: "Sehr effizient und mit einer sehr guten Mischung aus jung und alt. Und dann haben sie mit Ibisevic und Kalou ein Sturmduo, das sehr gut harmoniert." Dennoch rechnet sich der Schweizer gegen den favorisierten Erstligisten etwas aus: "Wenn wir es als Mannschaft so gut machen wie zuletzt, vor allem so konzentriert und engagiert verteidigen, haben wir eine Siegchance."

Dies wäre rein finanziell schon ein kleiner Befreiungsschlag für den klammen Traditionsverein. Auch im Hinblick darauf, dass der eine oder andere Bundesligist nun im Winter über Nürnberger Spieler wie Guido Burgstaller oder Alessandro Schöpf nachdenkt. Angebote sind bislang noch nicht eingegangen, aber sollte sich dies ändern, würde dem Club mit dem Erreichen des Viertelfinales ein Nein wesentlich leichter fallen.

Christian Biechele

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