Die Regel besagt, dass der Torwart den Ball maximal sechs Sekunden festhalten darf. Der Pay-TV-Sender Sky nahm den Vorfall an der Anfield Road zum Anlass, die Einhaltung dieser Regel in der Bundesliga zu untersuchen und maß am 14. Spieltag, wie lange die 18 Bundesliga-Keeper den Ball mit der Hand kontrollieren.
Das Ergebnis zeigt eine massive Diskrepanz zwischen dem Wortlaut und der Auslegung der Regel. Insgesamt wurden 121 Aktionen gemessen, wobei in knapp 50 Prozent aller Fälle die sechs Sekunden überschritten wurden und es einen indirekten Freistoß hätte geben müssen. Das hätte also alleine am vergangenen Spieltag beinahe 60 indirekte Freistöße innerhalb des Strafraums zur Folge haben müssen – tatsächlich gepfiffen wurde nicht ein einziger.
Lediglich Bayern-Schlussmann Manuel Neuer und Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach, die sich kurioserweise an diesem Samstag gegenüberstehen, hielten am 14. Spieltag den Ball nie länger als sechs Sekunden in den Händen. Ganz anders beispielsweise René Adler: Der Ex-Nationalspieler schaffte es beim 3:1 im Nordderby seines HSV beim SV Werder in einem Fall, die Kugel über 24 Sekunden und damit gleich viermal so lange wie erlaubt festzuhalten. Gefolgt vom Schalker Ralf Fährmann beim 1:1 in Leverkusen (16).