Bundesliga

Bobadillas Nacht: "Er ist ein Stier"

Augsburg tankt gegen Alkmaar Selbstvertrauen

Bobadillas Nacht: "Er ist ein Stier"

Versprach seinem Sohn zwei Tore: Raul Bobadilla. Am Ende wurde es noch eines mehr!

Versprach seinem Sohn zwei Tore: Raul Bobadilla. Am Ende wurde es noch eines mehr! Getty Images

"Es war eine geile Leistung", sagte der glückliche Bobadilla nach dem Spiel. Der 28-Jährige meinte damit nicht nur sich selbst, sondern ausdrücklich das Team. "Die ganze Mannschaft war gut, deswegen habe ich drei Tore gemacht." Gewohnt wuchtig und schussgewaltig setzte sich Bobadilla in Szene: Das 1:0 erzielte er per Freistoß, beim 2:0 tankte er sich quer über den Platz und schloss vom Sechzehner ab, beim 4:1 eroberte er selbst den Ball und schob ihn per Außenrist ins kurze Eck.

"Eine unglaubliche Willensleistung", nennt Manager Stefan Reuter den Auftritt des Südamerikaners und lobt vor allem "die Entschlossenheit, mit der er den Abschluss gesucht hat". Mitspieler Dominik Kohr bezeichnet den dreifachen Torschützen anerkennend als "Bullen", auch Philipp Max staunt über Bobadillas Qualitäten – nicht nur auf dem Feld: "Er ist ein Stier. Ich habe noch nie einen Spieler gesehen, der so große Steaks ist."

Bobadilla selbst nannte als Geheimnis des Erfolgs auch seinen vor drei Wochen geborenen Sohn Noah Gabriel: "Ich habe ihm am Mittwoch einen Kuss gegeben und ihm gesagt, dass ich zwei Tore schieße." Dass es sogar eines mehr wurde, macht den Vater umso stolzer.

Bobadilla war der Held des Abends – allein auf ihn wollte aber keiner die gelungene Vorstellung reduzieren. "Raul war einer von elf, die eine gute Leistung gezeigt haben", betont Trainer Markus Weinzierl. Daneben setzte auch Dong-Won Ji mit dem Tor zum 3:1 und der Vorlage zum 2:0 positive Akzente. "Es freut mich unheimlich für ihn, dass er so eine aufsteigende Tendenz zeigt, weil er sehr in der Kritik war in den vergangenen Monaten", meint Weinzierl.

Mit sechs Zählern liegt Augsburg in Gruppe L nun auf Rang zwei, punktgleich mit Partizan Belgrad. "Eine richtig gute Ausgangsposition", nennt Weinzierl das: "International ist alles in Ordnung, jetzt schauen wir, dass wir es in der Liga auch richten." Dort sieht die Lage deutlich schlechter aus. Mit sechs Punkten ist der FCA Tabellenletzter, am Sonntag steht ein extrem wichtiges Heimspiel gegen Werder Bremen an, bei einer Niederlage droht der Anschluss verloren zu gehen. Der Sieg gegen Alkmaar soll für diese knifflige Aufgabe Selbstvertrauen geben. "Ich hoffe, dass wir den Schwung mitnehmen können", sagt Weinzierl.

David Bernreuther