Bundesliga

Stögers Blick aufs Lagerfeuer

Köln: Probleme mit den Abständen und bei den zweiten Bällen

Stögers Blick aufs Lagerfeuer

Sieht Gesprächsbedarf nach drei Niederlagen in Serie: Kölns Trainer Peter Stöger.

Sieht Gesprächsbedarf nach drei Niederlagen in Serie: Kölns Trainer Peter Stöger. imago

Der Kapitän redete nach der enttäuschenden Vorstellung nicht lange um den heißen Brei herum. "Die zweite Hälfte war okay, aber die erste war bodenlos", schimpfte Matthias Lehmann nach der 0:1-Niederlage beim SV Werder und merkte an: "Gerade die erste Hälfte wird morgen und übermorgen das Thema sein. Wir haben nie einen zweiten Ball gekriegt. Das war schon öfter der Fall."

Stöger: " . . . dann machst du gravierende Dinge falsch"

Auch sein Trainer fand kritische Worte: "Wir haben ein paar Sachen, die wir bis Samstag besprechen müssen", begann Peter Stöger sein Statement, um kurz darauf eine klare Analyse zu erstellen, in der er bemängelte, dass sich zu wenig Akteure in den Offensivbereich eingeschaltet hatten: "Wir haben mit drei, vier Leuten hinten aufgebaut. Das ist überhaupt nicht notwendig. Das haben wir noch nie gemacht. Wir haben eine ganz klare Idee, wie wir das Spiel eröffnen wollen. Und wenn du dann zu dritt oder zu viert die Bälle hinten hin und her schiebst und dann nach vorne spielst und überrascht bist, dass du keine zweiten Bälle gewinnst, machst du gravierende Dinge falsch. Dann kommst du immer zu spät, gehst nicht entschlossen, sondern nur halbherzig in die Zweikämpfe - und dann wirst du bestraft."

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Grundsätzlich sind mit dem offensiveren Spielansatz der Kölner in dieser Saison auch die Aufgaben für die FC-Profis anspruchsvoller geworden. Die Mannschaftsteile eng beieinander zu halten, die Räume zu schließen und somit kurze Wege in die Zweikämpfe bzw. zu den zweiten Bällen zu haben, ist nun mal bei einer defensiveren Taktik, wie sie vergangene Saison noch verfolgt wurde, schlicht einfacher umzusetzen. In Bremen klappte dies bei einer offensiveren Ausrichtung 45 Minuten lang gar nicht, danach etwas besser. Beim 2:6 in Frankfurt war dieses Problem bislang am deutlichsten zu Tage getreten, aber nicht nur dort.

Risse: "Wir müssen zusehen, dass wir wieder in die Erfolgsspur reinkommen"

Es steht noch viel Arbeit vor Stöger und seinen Profis, den nächsten Entwicklungsschritt zu vollziehen. Und nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge wird diese Aufgabe zumindest aus psychologischer Sicht nicht einfacher. "Wenn man drei Mal hintereinander verliert, ist das Gefühl nicht mehr das, was es mal war. Wir müssen zusehen, dass wir wieder in die Erfolgsspur reinkommen. Daran wird man erkennen, ob wir ein Stück weit als Mannschaft gewachsen sind oder nicht", sagt der nach dem Ausfall von Pawel Olkowski wieder als rechter Verteidiger eingesetzte Marcel Risse.

Wie der eigentliche Flügelspieler sieht auch Stöger seine Mannschaft vor einem Härtetest: "Wenn du in drei Spielen sieben Punkte machst, kannst du leicht in der Gruppe ums Lagerfeuer tanzen. Wenn du dreimal verlierst, musst du schauen, wie viele Jungs sich noch am Lagerfeuer treffen. Das werden wir in den nächsten ein, zwei Spielen sehen."

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie Werder Bremen - 1. FC Köln