2. Bundesliga

Geschockt und sprachlos: Ernüchterung in Leipzig

Umstellungen bremsen den Zweitligisten aus

Geschockt und sprachlos: Ernüchterung in Leipzig

Enttäuschung pur: Leipzigs Davie Selke (li.) und Yussuf Poulsen (re.) nach dem Pokal-Aus.

Enttäuschung pur: Leipzigs Davie Selke (li.) und Yussuf Poulsen (re.) nach dem Pokal-Aus. picture alliance

Den Pokal 2015/16 würde RB Leipzig wohl am liebsten aus dem Gedächtnis streichen. Erst die Partie in Osnabrück, als ein Feuerzeugwurf für einen Spielabbruch sorgte und die Sachsen am Grünen Tisch gegen den Drittligisten weiterkamen, dann das Aus bei Regionalligist Unterhaching am Dienstagabend. Rangnick hatte sich verzockt. Mit neun Änderungen im Verglich zum 2:1 in der Liga gegen Düsseldorf startete RB, Unterhaching nutzte dies durch Einsiedler zu einer frühen Führung.

"Das ist eine Entscheidung, die vor dem Spiel getroffen wird", verteidigte Rangnick die Umstellungen, die neu aufgestellte Hintermannschaft (Teigl, Sebastian, Nukan, Jung) war aber nicht im Bilde. "Alle vier waren schon absolute Stammspieler", so Rangnick, sie leisteten sich aber etliche Fehler. Unsortiert, unkonzentriert - Rosenzweig durfte nach 23 Minuten das 2:0 erzielen. "Wir haben vor allem in den ersten zwanzig Minuten katastrophal verteidigt und nach dem 0:2 war die Ausgangssituation dann richtig schwierig", sah auch Rangnick, dass es in der Defensive nicht stimmte.

Jeder einzelne ist angefressen und stellenweise geschockt. Wir sind zu Recht ausgeschieden und müssen das als Mannschaft aufarbeiten.

Kapitän Dominik Kaiser

Und im Spiel nach vorne? "Wir hatten zwar einige gute Möglichkeiten, den Anschlusstreffer zu erzielen, diese aber nicht genutzt und unterm Strich heute auch nicht gut genug gespielt, um hier weiterkommen zu können", resümierte der Trainer, dem nur der "Glückwunsch an Unterhaching" übrig blieb.

Ilsanker ist sprachlos

Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker machte die Niederlage "sprachlos", für Abwehrmann Georg Teigl war die Mannschaft "nicht giftig genug" und hat den "Gegenspielern zu viel Raum gelassen". Raum, den die SpVgg zu nutzen wusste, denn Steinherr konnte in der 67. Minute sogar noch erhöhen. "Ein 0:3 ist ein brutales Ergebnis, das uns richtig weh tut. Wir haben uns für den Pokal natürlich viel mehr vorgenommen", meinte Kapitän Dominik Kaiser.

Am Wochenende der große Sieger?

Die Konzentration gilt für Leipzig jetzt ausschließlich der Liga. Dort könnte der Tabellenzweite, seit acht Partien (4/4/0) ungeschlagen und zuletzt mit drei Dreiern, am Wochenende nach der Pokalschmach der große Sieger sein - einen Erfolg am Sonntag beim SV Sandhausen vorausgesetzt. Denn die Konkurrenten stehen sich unmittelbar gegenüber: Spitzenreiter Freiburg empfängt Braunschweig (5.), St. Pauli (3.) muss nach Bochum (4.).

nik