Bundesliga

Vehs Ärger über Zambranos Länderspielreise

Enger Konkurrenzkampf im Abwehrzentrum

Vehs Ärger über Zambranos Länderspielreise

Wärst Du doch in Frankfurt geblieben: Carlos Zambrano reist trotz Rippenproblemen zur Nationalmannschaft Perus.

Wärst Du doch in Frankfurt geblieben: Carlos Zambrano reist trotz Rippenproblemen zur Nationalmannschaft Perus. imago

Ungeachtet seiner Blessur spielte Zambrano am Samstag in Ingolstadt 90 Minuten durch. Deshalb verwundert es zunächst etwas, wenn sich Veh darüber beklagt, dass der Verteidiger nun von Perus Nationaltrainer Ricardo Gareca angefordert wurde - und die Eintracht ihn aufgrund der FIFA-Abstellungspflicht ziehen lassen musste. Frankfurts Trainer argumentierte am Mittwoch wiederum: "Die Verletzung zog er sich bei seiner letzten Länderspielreise zu. Es war schon ein Risiko, dass wir ihn eingesetzt haben. Und in Ingolstadt hat er nochmal einen Schlag abbekommen." Schon im Oktober 2014 zog sich Zambrano bei der Nationalmannschaft einen Außenbandriss im rechten Knie zu.

Am Donnerstag tritt Peru in der WM-Qualifikation in Kolumbien an, fünf Tage später kommt es zum Duell mit den feurigen Chilenen. Veh kann nur hoffen, dass sein Abwehrspieler keinen gesundheitlichen Rückschlag erleidet. "Es ist nicht vernünftig, dass er dahin fliegt, wenn er Probleme hat. Wo gibt es das heute noch?", beklagt der Fußballlehrer.

Zumindest steht Veh mit Neuzugang David Abraham eine ordentliche Alternative zur Verfügung, sollte Zambrano verletzt oder zu geschlaucht von der Nationalmannschaft zurückkehren, um gegen Gladbach fit auflaufen zu können. Aufgrund von muskulären Problemen setzte Abraham zwar am Mittwoch mit dem Mannschaftstraining aus, das war allerdings eine reine Vorsichtsmaßnahme. "Abraham ist noch nicht so stabil", erklärt der Trainer angesichts früherer Verletzungen des Ex-Hoffenheimers.

Abrahams Bankplatz "nicht in Stein gemeißelt"

Fünfmal spielte Abraham bisher von Beginn an, und das durchaus zufriedenstellend (kicker-Notenschnitt 3,36). Dauerhaft durchgesetzt hat er sich gegen seine beiden ärgsten Konkurrenten Zambrano und Marco Russ allerdings nicht. "Ich bin froh, dass ich drei gute Innenverteidiger habe", sagt Veh. Die Entscheidung, einen aus dem Trio auf die Bank zu setzen, sei "eine der schwierigsten". Folgerichtig meint er mit Blick auf die kommenden Partien: "Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass Abraham draußen ist."

Julian Franzke