Bundesliga

Bader will "allen Eventualitäten ins Auge schauen"

Hannover: Einstieg als Geschäftsführer in schwierigen Zeiten

Bader will "allen Eventualitäten ins Auge schauen"

Wurde auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt: Hannovers neuer Geschäftsführer Martin Bader.

Wurde auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt: Hannovers neuer Geschäftsführer Martin Bader. picture alliance

Der zum Monatsbeginn vollzogene Einstieg von Martin Bader als Geschäftsführer Sport leitet Hannover 96 eine neue Ära ein. "Er trägt die Gesamtverantwortung für diesen Bereich und ist damit ein bestimmendes Organ des Vereins", so Klub-Boss Martin Kind an diesem Donnerstag bei der Vorstellung des 47-Jährigen. "Wir wollen uns im Sport deutlich professionalisieren, weiterentwickeln und die Entscheidungsprozesse breiter und qualifizierter aufstellen."

Bader erhält Vertrag bis 2018

Bader, der seinen Posten beim 1. FC Nürnberg Ende September vorzeitig aufgeben musste, bei seinem neuen Verein zunächst bis 2018 unterschrieb und dort Martin Kind in sportlichen Fragen in vorderster Front ersetzen soll, tritt sein Amt in schwierigen Zeiten an. Die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck belegt nach sieben Spielen mit nur zwei Punkten den letzten Tabellenplatz. "Der Verein steht sehr gut da, ist sportlich aber etwas in die Knie gegangen", weiß Bader. Parallelen zu seinen früheren Stationen findet Bader in Hannover einige vor - die Aussicht, über den Umweg 2. Liga zu neuer Stärke gelangen zu müssen, soll ausdrücklich nicht dazugehören.

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
24
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
17
3
FC Schalke 04 FC Schalke 04
16
Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

mehr Infos

Hannover wehrt sich gegen das Thema Abstieg. "Dass dies für jeden Verein ein richtiger Einschnitt ist, ist keine Frage", so Bader, "das hat Eintracht Frankfurt, hat Hertha BSC Berlin, das hat der 1. FC Nürnberg erlebt. Ich habe aber auch erlebt, das zu korrigieren und wie es möglich ist, danach Erfolge zu feiern."

Doch natürlich soll es in Hannover nicht so weit kommen. "Wir müssen gewappnet sein, dass es nicht passiert. Dass man eine Saison spielt, die nicht einfach wird, ist für alle aufgrund des Starts nachvollziehbar." Im Unterschied zu Nürnberg etwa bestünden aber die Möglichkeiten, Korrekturen im Kader vornehmen zu können, wenn sie denn notwendig sind. Bader: "Wir müssen darauf vorbereitet sein, allen Eventualitäten jetzt schon ins Auge zu schauen, idealerweise aber die Sachen in die Schublade zu legen, wenn man sie nicht benötigt." Positive Signale sieht Bader in der Mannschaft, die er am Mittwoch im Trainingslager in der berühmten "Klosterpforte" in Marienfeld besuchte. "Da ist jeder gewillt, relativ zügig dafür zu sorgen, dass Zuversicht nicht nur intern herrscht, sondern auch extern wieder zurückkommt."

Abstieg ein Tabuthema

Für Martin Kind ist ein Abstieg in die Zweitklassigkeit zwar "wirtschaftlich wohl einfacher zu überstehen als etwa in Nürnberg". Sportlich gesehen allerdings bleibt die Vorstellung geradezu ein Tabuthema. "Wir sind jetzt im 14. Jahr in der Liga. Und wir bleiben drin. Ende. Alles andere ist eigentlich nicht ernsthaft diskussionsfähig", stellt der 71-Jährige klar und fügt energisch hinzu: "Wir werden alle notwendigen Entscheidungen treffen, wenn nötig im Januar Ergänzungen und Korrekturen zu vollziehen. Herr Bader bereitet das vor."

Jetzt schon über das Zweitliga-Szenario zu diskutieren, hält Kind dennoch für falsch. "Sieben Spiele sind zwar schon um, aber wir haben noch alle Möglichkeiten."

Michael Richter

Von Baumann bis Zorc: Laufzeiten der Managerverträge