Es war eine verhältnismäßig kurze, sehr intensive Phase seiner Trainerlaufbahn. Nach 18 gemeinsamen Wochen bei Hannover 96 geht Michael Frontzeck am Samstag ein letztes Mal mit Dirk Dufner auf Tour. Beim Auswärtsspiel in Mainz wird der vorzeitig aus seinem Amt scheidende Manager noch einmal wie gewohnt auf der Reservebank der Niedersachsen Platz nehmen. Dufner selbst konnte sich schon seit einiger Zeit auf diesen nun bevorstehenden Tag vorbereiten, an einen besonderen emotionalen Effekt glaubt er deshalb nicht mehr. "Emotional war es eher, als ich mit der Mannschaft über die Entscheidung gesprochen habe", sagte der 47-Jährige dem kicker.
"Es war eine sehr extreme Zeit, mit meinem Einstieg fünf Wochen vor Schluss", erinnert sich derweil Frontzeck. Dem emotionalen Klassenerhalt am letzten Spieltag folgte die komplizierte Transferphase, in der der Umbruch des Kaders in Hannover schnellstmöglich vorangetrieben werden musste. "Wir, in erster Linie Dirk Dufner, hatten die schwierige Aufgabe vor der Brust, elf Abgänge zu kompensieren. Das haben wir mit sieben Spielern gemacht, innerhalb von vier Wochen."
Das Ergebnis könne sich laut Frontzeck sehen lassen - auch wenn der durchschlagende Erfolg noch auch sich warten lässt, was für den 51-Jährigen allerdings in der Natur der Sache liegt. "Wir haben viele Spieler dazu geholt, die Qualität haben, talentiert sind und der Mannschaft ein neues Gesicht gegeben haben." Darüber hinaus seien er und Dufner in dieser Phase "ganz eng beieinander" gewesen, so Frontzeck, der ein positives Fazit zieht: "In der Kürze der Zeit war das eine fruchtbare Zusammenarbeit."
Erdinc muss passen - wenig Optionen im 96-Sturm?
Fällt aus: Mevlüt Erdinc. imago
Nicht zu einem eventuell erfolgreichen Abschluss für den Manager beitragen kann in Mainz Mevlüt Erdinc. Der türkische Nationalspieler hatte am Dienstag im Training eine Wadenprellung mit Einblutung erlitten, war zwar am Donnerstag wieder im Lauftraining. Aber: "Er steht für das Spiel nicht zur Verfügung", so Frontzeck. "Wäre das Spiel am Mittwoch, hätten wir es wahrscheinlich hinbekommen." Es werde Erdinc vermutlich am Wochenende schon wieder besser gehen. Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison aber will Frontzeck kein Risiko mit angeschlagenen Spielern, die dann womöglich noch länger ausfallen, eingehen.
Sollte 96 trotz des Ausfalls mit zwei Spitzen auflaufen, wäre der Pole Artur Sobiech voraussichtlich der Nachrücker in der Startelf. Bleibt es bei einem einzigen Angreifer, käme Charlison Benschop die Pole Position zu.