Europa League

BVB meldet Großkreutz vorerst nicht für Europa League

Dortmund ohne Trio gegen Wolfsberg

BVB meldet Großkreutz vorerst nicht für Europa League

Zukunft beim BVB ungewiss: Kevin Großkreutz.

Zukunft beim BVB ungewiss: Kevin Großkreutz. imago

Am Montagabend veröffentlichte die UEFA die aktualisierten Spielerlisten für die dritte Qualifikationsrunde zur Europa League. Dabei tauchte der Name von Kevin Großkreutz im BVB-Kader nicht auf, was die Spekulationen um einen vorzeitigen Abschied des Ur-Dortmunders anheizte.

Im Trainingslager in Bad Ragaz hatte Großkreutz, dessen Vertrag im Juni 2016 ausläuft, nach seiner Knieoperation ein Kurz-Comeback im Testspiel gegen Luzern gefeiert - und erstmals einen möglichen Abschied vom BVB ins Gespräch gebracht . "Was meine Person angeht", hatte er erklärt, "wird man in den kommenden Wochen sehen, ob ich weiter für den BVB spiele oder nicht."

Spielersteckbrief Großkreutz
Großkreutz

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Spielersteckbrief Leitner
Leitner

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Spielersteckbrief Kirch
Kirch

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Spielersteckbrief Ramos
Ramos

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Spielersteckbrief Sahin
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Sahin Nuri

Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Dass der Nationalspieler nun nicht auf der Meldeliste für die Qualifikationsspiele auftaucht, muss in diesem Zusammenhang nicht zwangsläufig etwas bedeuten, gilt diese Liste doch zunächst nur für das Hinspiel gegen Wolfsberg am Donnerstag in Klagenfurt (21.05 Uhr) sowie das Rückspiel eine Woche später in Dortmund (20.30 Uhr, beide LIVE! bei kicker.de). Sollte der BVB weiterkommen, könnte Großkreutz für die Play-offs gemeldet werden.

"Wir haben sehr viele Spieler im Kader. Der Trainer hat entschieden, die nicht zu melden, die noch nicht wieder zurück sind. Kevin trainiert zwar wieder mit der Mannschaft, ist aber noch nicht so weit (8 von 28 Einheiten hat Großkreutz bisher absolviert, Anm. d. Red.). Die Meldeliste gilt nur für diese Runde, in drei Wochen gibt es eine neue Liste. Insofern ist der Nachrichtenwert überschaubar", sagte Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke am Rande der Pressekonferenz, auf der der BVB seine Kooperation mit dem Basketball-Klub ALBA Berlin bekanntgab .

In drei Wochen gibt es eine neue Liste.

BVB-Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke

Die ebenfalls lange verletzten Ramos und Sahin sind dabei

Verwunderlich bei der ganzen Sache ist allerdings, dass im Gegensatz zu Großkreutz die ebenfalls lange verletzten Nuri Sahin und Adrian Ramos auf der Liste stehen. Sahin, der seit März von einer Adduktorenverletzung zum Zuschauen verurteilt worden war, stieg erst in der vergangenen Woche im Trainingslager in Bad Ragaz ins Lauftraining ein. Ramos war aufgrund einer Sprunggelenksverletzung drei Monate ausgefallen und in der Schweiz ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Als Erklärung für den vorläufigen Verzicht auf Großkreutz taugt der aufgrund seiner Knieverletzung noch vorhandene Trainingsrückstand, den BVB-Trainer Thomas Tuchel in Bad Ragaz thematisiert hatte ("Da wird Geduld vonnöten sein"), also nur bedingt. Weder Ramos und erst recht nicht Sahin sollten auf einem besseren Fitnesslevel sein als Großkreutz, so dass die Vermutung naheliegt, dass es für den Verzicht auf den Allrounder andere Gründe gibt. Sahins Nominierung könnte damit zusammenhängen, dass die UEFA mindestens vier vom Verein ausgebildete Spieler in der Meldeliste verlangt. Großkreutz passt aufgrund seiner Zeit in Ahlen nicht in dieses Raster, Ramos ohnehin nicht. Für den Kolumbianer spricht dafür der derzeitige (Mittel-)Stürmermangel beim BVB.

Leitner und Kirch ebenfalls nicht im Kader

Neben Großkreutz wurden auch Moritz Leitner und Oliver Kirch nicht für die Spiele gegen Wolfsberg gemeldet. Leitner (Vertrag bis 2017) soll abgegeben werden, Kirch (Vertrag bis 2016) würde man wohl auch keine Steine in den Weg legen. Wäre einer der Drei im Übrigen in der Qualifikation zur Europa League für den BVB zum Einsatz gekommen, hätte er laut UEFA-Regularien dennoch bei einem Vereinswechsel für seinen neuen Klub international spielen dürfen. Befürchtungen über eine Europapokal-Sperre bei einem möglichen Transfer dürften also ebenfalls kein Grund für den BVB gewesen sein, Großkreutz und Co. nicht zu melden.

Jan Reinold