Bundesliga

Madlung trotz Medizincheck in der Warteschleife

Hertha: Lokomotive Moskau ist an Ronny interessiert

Madlung trotz Medizincheck in der Warteschleife

Möchte nach Berlin: Alexander Madlung.

Möchte nach Berlin: Alexander Madlung. imago

Aus Herthas Trainingslager in Schladming berichtet Steffen Rohr

Madlung, der in der vergangenen Saison für Eintracht Frankfurt 22 Liga-Spiele bestritt und vier Tore erzielte, hält sich aktuell in seiner Heimatstadt bei der Freien Turnerschaft (FT) Braunschweig fit. Herthas Athletiktrainer Henrik Kuchno hat ihm einen individuellen Trainingsplan an die Hand gegeben, die sportärztliche Untersuchung in Berlin absolvierte Madlung bereits vor etwa zehn Tagen. Mit Hertha sind Laufzeit und Salär eines möglichen Engagements final besprochen. Nach kicker-Informationen haben sich beide Seiten auf einen Einjahresvertrag plus Option verständigt, auch Cheftrainer Pal Dardai hat mit Madlung bereits gesprochen.

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Der Haken: Hertha hat zuletzt nicht nur weitgehend die derzeit für Transfers verfügbaren Gelder in die Verpflichtung des zentralen Mitttelfeldspielers Vladimir Darida (24, SC Freiburg, Sockelablöse 3,8 Mio. Euro plus diverse Boni) gesteckt, sondern durch Daridas Einkauf auch die Statik im Kader verändert. Der Tscheche ist im zentralen Mittelfeld gesetzt, für die Etablierten wird es schwer wie nie. Kapitän Fabian Lustenberger, in der Rückrunde von Dardai auf der Doppel-Sechs neben Per Skjelbred aufgeboten, bleibt eine feste Größe in den Planspielen für die Innenverteidigung. In den letzten beiden Tests gegen den SV Grödig und den FC Fulham (jeweils 2:2) agierte der Schweizer jeweils im Abwehrzentrum.

Zwar wird US-Nationalspieler John Anthony Brooks Anfang kommender Woche vom Gold-Cup zurückkehren, wo für ihn am Samstagabend in Chester gegen Panama noch das Spiel um Platz drei ansteht. Nach dem für die Berliner Profis freien Dienstag soll Brooks am Mittwoch in Berlin wieder mit den Kollegen trainieren. Aber angesichts der nicht eben üppig besetzten Innenverteidigung (Brooks, Langkamp) und des enormen Konkurrenzkampfes im Mittelfeld bleibt Lustenberger für Dardai eine Variante für die Abwehr. Das bedeutet: Herthas sportliche Führung hat intern noch nicht abschließend die Frage beantwortet, ob Madlung tatsächlich benötigt wird.

Der kopfballstarke Innenverteidiger, der 1999 von Eintracht Braunschweig zu Hertha BSC gewechselt und 2006 zum VfL Wolfsburg weitergezogen war, möchte nach Berlin zurückkehren. Über die Maßen lange wird er sich von Hertha indes nicht hinhalten lassen. Auch sein letzter Klub Eintracht Frankfurt hat ihn weiterhin im Fokus. Zwar lehnte Madlung (285 Bundesliga-Spiele/29 Tore) zuletzt die Einjahres-Offerte der Eintracht zu deutlich verringerten Bezügen ab. Doch angesichts der unsicheren Zukunft von Carlos Zambrano (26, Ausstiegsklausel für 1,5 Millionen Euro bis 31. August), der für Hertha kein Thema ist, hat sich Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner erst diese Woche wieder nach Madlungs Plänen erkundigt.

Lokomotive fragt wegen Ronny an

Wie der kicker erfuhr, ist unterdessen für Herthas offensiven Mittelfeldspieler Ronny (29, Vertrag bis 2017) ein neuer Interessent vorstellig geworden. Russlands amtierender Pokalsieger Lokomotive Moskau hat sich bei Berater Dino Lamberti nach dem Brasilianer erkundigt. Die Saison in Russland hat am vergangenen Wochenende begonnen, Lok Moskau siegte zum Auftakt bei Mordowia Saransk mit 1:0. Die vergangene Spielzeit schloss der Klub in der Premier Liga auf Platz sieben ab. Dank des Sieges im russischen Pokal wird Lokomotive in der Europa League starten. Mit Torhüter Guilherme und Linksaußen Maicon hat der Verein bereits zwei Landsleute von Ronny unter Vertrag. Das Interesse aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (Al Wahda FC) besteht unverändert.

Wechsel von Dibusz fraglicher denn je

Die Meldung des Berliner Tagesspiegel vom Freitagabend, Hertha BSC stehe nach dem Aus von Ferencvaros Budapest gegen Zeljeznicar Sarajevo (0:1/0:2) am Donnerstag in der Europa-League-Qualifikation vor der Verpflichtung von Torhüter Denes Dibusz (24, Ferencvaros), trifft nach kicker-Informationen nicht zu.

Zwar beschäftigen sich die Berliner seit Wochen wie mehrfach berichtet mit der Personalie, sehen aber trotz der Ausleihe von Sascha Burchert (25) bis zum Jahresende an Valerenga Oslo keinen Handlungsdruck im Tor. Voraussetzung für einen Dibusz-Transfer wäre ohnehin ein Abgang von Ersatztorhüter Rune Jarstein (30). Von dem aber hat Berlins neuer Torwarttrainer Zsolt Petry in den ersten Trainingswochen einen sehr guten Eindruck gewonnen – und intern klar geäußert, mit Jarstein, bei dem Valerenga ebenfalls angefragt hatte, gern weiter arbeiten zu wollen. Somit ist ein Abgang des norwegischen Nationalspielers in der laufenden Transferperiode keineswegs mehr ausgemacht – und ein Transfer von Dibusz fraglicher denn je.

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