Eine an Spannung kaum zu überbietende Zweitligasaison erfährt ihre Verlängerung mit den Play-offs zwischen dem Bundesliga-Dino Hamburger SV und dem Zweitligadritten Karlsruher SC, der als Gründungsmitglied der Bundesliga im Jahr 1963 von seiner 25. Saison in Deutschlands höchster Spielklasse träumt. An der Schnittstelle zwischen 2. und 3. Liga kämpft nach dem Abstieg des VfR Aalen und von Erzgebirge Aue der ruhmreiche TSV 1860 München in den Relegationsspielen gegen Holstein Kiel um die Zweitligazugehörigkeit.
Wenn der Aufstiegsjubel verhallt und die Abstiegstränen getrocknet sind, greift wieder die Fußball-Weisheit des Altbundestrainers Sepp Herberger: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel". Die 2. Liga geht nach der hoch dramatischen Saison 2014/15 am 24. Juli mit einem nahezu erstklassigen Teilnehmerfeld ins Rennen.
Elf Ex-Bundesligisten - Macht 1860 das Dutzend voll?
Als europaweit stärkste aller zweiten Liga eingestuft, mit ihrem Umsatz auf Augenhöhe mit der niederländischen Ehrendivison die achtstärkste Liga und in puncto Gesamt-Zuschaueraufkommen unter den am besten frequentierten Profiligen in Europa, wird die 2. Bundesliga in der Saison 2015/16 mit mindestens elf früheren Bundesligavereinen (Paderborn, Freiburg, Kaiserslautern, Braunschweig, Nürnberg, Düsseldorf, Bochum, Fürth, St. Pauli, Duisburg, Bielefeld) besetzt sein. 1860 München kann das Dutzend voll machen, wenn sich die "Löwen" in den Relegationsspielen gegen die "Störche" von Holstein Kiel, Dritter der 3. Liga, durchsetzen sollten.
Die 2. Bundesliga wird gerade auch nach dem Aufstieg des FC Ingolstadt auf der einen und den Aufstiegen von Arminia Bielefeld und des MSV Duisburg auf der anderen Seite die Liga der Traditionsvereine sein: mit nur einem "Retortenklub" namens RB Leipzig. Das kann man auch als ein Indiz für den Veränderungsprozess im deutschen Profifußball werten.
Rainer Frankze (kicker-Chefredaktion)