Bundesliga

Junuzovic: "Einfach genießen - und nicht rechnen!"

Werder Bremen steht schweres Restprogramm bevor

Junuzovic: "Einfach genießen - und nicht rechnen!"

"Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen": Zlatko Junuzovic tritt auf die  Euphoriebremse.

"Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen": Zlatko Junuzovic tritt auf die Euphoriebremse. imago

Egal, was noch kommt. Eines ist für Zlatko Junuzovic jetzt schon klar: "Ich brauche die Sommerpause definitiv. Diese Saison, vor allem der Herbst, hat enorm viel Kraft gekostet - mental und körperlich." Vorangegangen war der 27-Jährige stets, in schwierigen Bremer Zeiten. Vor allem als Spieler auf dem Platz, wo seine fein getretenen Bälle einen wesentlichen Anteil am Erfolg und an der Tatsache besitzen, dass Werder das Team mit den deutlich meisten Toren nach Standards (27) in der Liga ist.

Doch Junuzovic war auch außerhalb Mahner und Wachrüttler, als die Mannschaft nach zum Teil blutleeren Leistungen am Boden lag. Und er setzte in unsicheren Zeiten ein Zeichen, als seine Vertragsverlängerung an der Weser bis 2018 wie ein Bekenntnis zum dort mit Viktor Skripnik wachsenden Projekt herüberkam.

Spielersteckbrief Junuzovic
Junuzovic

Junuzovic Zlatko

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Auch am Samstag beim 1:0-Sieg gegen Frankfurt ebnete wieder einmal ein Freistoß des Österreichers, den Assani Lukimya für den Torschützen Davie Selke verlängerte, den Weg zum Sieg. Der Unterschied zu den vergangenen Wochen: Werder kämpft längst nicht mehr um den bloßen Klassenerhalt, sondern sammelt Punkte für einen inzwischen gut möglichen Platz in der Europa League in der nächsten Saison.

Wenn wir jetzt das Rechnen anfangen, holen wir gar keine Punkte mehr.

Zlatko Junuzovic

Während die Fans bereits das Europapokal-Lied anstimmen, bremst Junuzovic allzu große Euphorie - vor allem mit Blick auf das Restprogramm mit den Auswärtsspielen in Hannover und Dortmund sowie der letzten Heimpartie gegen Mönchengladbach: "Die Fans dürfen träumen, wir müssen aber realistisch bleiben - und die Zeit einfach genießen. Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Wenn wir jetzt das Rechnen anfangen, holen wir gar keine Punkte mehr. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Der Anspruch muss sein, Hannover zu schlagen, gegen Gladbach und Dortmund sind wir aber nicht der Favorit."

Sollte es zum kaum für möglich gehaltenen Triumph an der Weser kommen, warten nach Saisonschluss in der Heimat weitere Highlights auf Junuzovic, auch privater Natur: "Im Juni gibt es auch noch ein Spiel mit der Nationalelf, das liegt etwas unglücklich. Danach steht direkt die Hochzeit an, da habe ich wohl nur einen Tag, um mich zu erholen..."

Karsten Lübben/Michael Richter