Bundesliga

Plattenhardt: Mit Standards zum Erfolg

Hertha: Fünf Spiele in Serie ohne Niederlage

Plattenhardt: Mit Standards zum Erfolg

Stark beim ruhenden Ball: Marwin Plattenhardt.

Stark beim ruhenden Ball: Marwin Plattenhardt. imago

Der Sieg gegen den Aufsteiger, gegen den Hertha in der Hinrunde Anfang November eine empfindliche 1:3-Niederlage kassiert hatte, bestätigte den deutlichen Aufwärtstrend der Berliner unter Pal Dardai. "Ich bin hochzufrieden mit meiner Mannschaft", verteilte der Ungar am Sonntag Lob. "Sie zeigt jede Woche taktische Disziplin und hat gegen Paderborn so lange gewartet, bis die Chance kam."

Auch Manager Michael Preetz lobte Geduld und Kompaktheit der Mannschaft, die mit nun 32 Punkten auf dem besten Weg ist, sich aller Abstiegssorgen zu entledigen, bevor die Saison auf die Zielgerade einbiegt. "Die Mannschaft lässt sich nicht locken und die Abstände nicht zu groß werden", so Preetz. "Die defensive Stabilität war im Winter total verloren gegangen, jetzt ist sie zurück."

Spielersteckbrief Plattenhardt
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In der Tat: In fünf der acht Spiele unter dem Anfang Februar inthronisierten Dardai kassierte Hertha kein Gegentor. "Wir haben jetzt klare Vorgaben, wir stehen kompakt, jeder macht mit, einer hilft dem anderen - das ist das Rezept", erklärte Innenverteidiger John Anthony Brooks. "Wie man sieht, klappt es gut mit dem Trainer."

Herthas Spiel in Ballbesitz fehlen zwar weiterhin bisweilen Esprit, Tempo und Mut, aber neben der defensiven Stabilität kristallisiert sich auch bei den Standards eine deutliche Verbesserung heraus. Das Siegtor beim Hamburger SV (1:0) entsprang einem Freistoß von Marvin Plattenhardt, den Sebastian Langkamp einköpfte - und gegen Paderborn wurde ein Plattenhardt-Freistoß zum Türöffner. Valentin Stocker staubte erfolgreich ab und erzielte sein erstes Bundesliga-Tor. "Marvin tritt immer bessere Standards", sagt Dardai. "Zwei Tage vorm Spiel üben wir das immer. Man sieht, dass es sich lohnt, hart zu arbeiten."

Man sieht, dass es sich lohnt, hart zu arbeiten.

Hertha-Trainer Pal Dardai

Linksverteidiger Plattenhardt ist ebenso wie Torschütze Stocker einer der großen Gewinner des Trainerwechsels. Beide kamen unter Dardais Vorgänger Jos Luhukay kaum (Stocker) oder so gut wie gar nicht (Plattenhardt) zur Geltung, jetzt sind sie Schwungräder der Berliner Renaissance. "Als wir Marvin geholt haben, haben wir gewusst, dass er einen guten linken Fuß hat", lobt Dardai. "Und er hat Schnelligkeit - nicht nur für die Bundesliga, sondern für das Top-Niveau."

Der Ex-Nürnberger, im Sommer für 500.000 Euro Ablöse verpflichtet, will es nach dem Durchbruch bei Hertha auch zurück in den Kreis der deutschen U-21-Nationalmannschaft schaffen, für die er bislang sieben Einsätze bestritt. Die U-21-EM-Endrunde im Juni in Tschechien ist sein Ziel. Trainer Horst Hrubesch hat ihn zwar zuletzt nicht nominiert, aber weiter auf dem Zettel: "Für Marvin ist die Tür nicht zu."

Die Tür ist also weiterhin offen. Und mit Auftritten wie in Hamburg und gegen Paderborn dürfte sie sogar Stück für Stück weiter aufgehen, auch wenn Plattenhardts Auswahl-Konkurrent ebenfalls keinen schlechten Tag erwischte: Nico Schulz erzielte am Sonntag nach seiner Einwechslung gegen Paderborn sein erstes Bundesliga-Tor - auch zur Freude von Marvin Plattenhardt.

Steffen Rohr

Bilder zur Partie Hertha BSC - SC Paderborn 07