Bundesliga

Skripnik: Werder ist reif für die Europa League

Bremen gibt die Zurückhaltung auf

Skripnik: Werder ist reif für die Europa League

Rückkehr nach verbüßter Sperre: Werders Torjäger Franco di Santo.

Rückkehr nach verbüßter Sperre: Werders Torjäger Franco di Santo. picture alliance

Eine Halbserie, übergreifend mit Hinrunde und Rückrunde, hat Viktor Skripnik als Chefcoach bei Werder inzwischen absolviert: 29 Punkte in 16 Partien, seine Bilanz kann sich sehen lassen. Es folgt das Auswärtsspiel in Köln, wo die Hanseaten seit vier Spielen nicht gewonnen haben. "Ein echter Gradmesser", sagt Geschäftsführer Thomas Eichin über diese Begegnung gegen den Gegner, der Robin Dutt im Oktober den Kopf gekostet hat. Damals ein entscheidendes Spiel, diesmal auch. Werder steht wieder mal an einer Weggabelung: Bei einem Sieg könnte der Blick nach oben gerichtet werden, bei einer Niederlage tritt die Elf, die sich aus dem extremen Abstiegskampf verabschiedet hat, auf der Stelle.

"Bei einem positiven Ergebnis", betont Skripnik die Wichtigkeit des Spiels am Rhein, "können wir über andere Sachen nachdenken." Gemeint ist die Qualifikation für das internationale Geschäft: Die Europa League lockt. So offensiv wie bei der Pressekonferenz am Donnerstag hat der 45-Jährige noch nie über die möglichen Ambitionen gesprochen. Skripnik traut seiner Mannschaft zu, dass sie reif für den Europapokal ist: "Wir haben gute Gegner in diesem Jahr geschlagen, wir haben gute Leistungen gezeigt, wir haben gute Ergebnisse erzielt." Daher, so der Ukrainer, könnten sie nach vorn und nach oben schauen, sollte es Punkte in Köln geben.

Auch Geschäftsführer Eichin sieht vor der Rückkehr in seine einstige Wahlheimat Köln, wo er als Manager des Eishockey-Clubs Haie 14 Jahre lang die Fußballer aus nächster Nähe beobachtet hat, beste Perspektiven: "Wir sind heiß, wollen uns weiter verbessern."

Skripnik spricht mit Hochachtung von Köln

Dabei warnt Eichin vor dem erstarkten "Effzeh". Der Klub befinde sich auf einem guten Weg, so der Werder-Manager: "Der Aufsteiger hat sich gefestigt, anfangs erst mal über eine gute Defensive behauptet, inzwischen hat er sich auch in der Offensive verbessert." Laut Eichin beweisen die Rheinländer, dass sie in die Bundesliga gehören. Auch Skripnik spricht mit Hochachtung vom Widersacher am Samstag und sagt auf Nachfrage zur Heimschwäche: "Sie haben 4:2 zuhause gegen Frankfurt gewonnen. Dann das 0:0 in Dortmund, Köln hat sich inzwischen sehr stabilisiert."

Di Santo kehrt zurück

Der Werder-Trainer kündigte zudem die erwarteten Umstellungen an. Natürlich wird Franco di Santo, gegen Bayern wegen der fünften Gelben Karte gesperrt, wieder mitwirken. Mit ihm im Sturmzentrum erhofft sich Skripnik wieder mehr Torgefahr und Effektivität: "Er kann halt aus nix ein Tor machen."

Weihnachtsgeschenk für die Werder-Geschäftsstelle

Über mangelnde Unterstützung von den Rängen werden sich die Werder-Profis nicht beklagen können. Rund 5500 Fans werden im Gästeblock erwartet. Darunter befinden sich etwa 100 Mitarbeiter der Werder-Geschäftsstelle, die mit zwei Reisebussen nach Köln gefahren werden. Der Klub bezahlt den Transport, die Profis haben die Tickets gespendet. Es ist das Weihnachtsgeschenk der Mannschaft für die fleißigen Helfer im Hintergrund.

Hans-Günter Klemm