Bundesliga

Robben auf Rekordjagd

Bayern: Niederländer nimmt Kanone ins Visier

Robben auf Rekordjagd

Nr. 16: Arjen Robben trifft zum 6:0 in Paderborn.

Nr. 16: Arjen Robben trifft zum 6:0 in Paderborn. Getty Images

Gerade einmal zwei Wochen ist es her, da wiegelte Arjen Robben nach dem 2:0 beim VfB Stuttgart Fragen nach der kicker-Torjägerkanone noch ab. Ihn interessiere vor allem der Erfolg der Mannschaft, sagte der Niederländer. Zwei Spiele und vier Tore später hat der 31-Jährige die Führung in der Torschützenliste übernommen. Zwei Treffer beträgt sein Vorsprung auf Frankfurts Alex Meier, fünf auf Wolfsburgs Bas Dost, der ihm nach den jüngsten Eindrücken gefährlich nahe kommen könnte.

Robben hat derweil Blut geleckt. "Ich sehe, dass ich vorne bin. Ich bin ehrlich, das ist etwas Schönes, aber nicht das Wichtigste." Etwas verklausuliert, die Botschaft aber ist klar: Robben würde die Kanone mit Kusshand nehmen. Um diesem Ziel näher zu kommen, durfte er in Paderborn sogar den an ihm selbst verursachten Elfmeter zum 3:0 schießen. Schütze Nummer eins, Thomas Müller, ließ ihm den Vortritt. Die Idee dazu kam von Bastian Schweinsteiger beim Mittagessen vor der Partie.

Robben wäre übrigens erst der zweite Torschützenkönig aus den Niederlanden. Lediglich Schalkes Klaas Jan Huntelaar schnappte sich diesen Titel, 2011/12 traf er 29-mal. Eine sagenhafte Quote, die selbst für einen Robben in bestechender Form nur schwer zu knacken sein wird.

Auf Rekordjagd befindet sich Bayerns Superstar allemal. Mit 16 Saisontoren hat er seine eigene Bestmarke aus der Spielzeit 2009/10 bereits egalisiert, schon am Freitag gegen den 1. FC Köln könnte die neue fällig sein.

In der Liste der erfolgreichsten Niederländer der Bundesligageschichte hat sich Robben auch schon auf Rang drei vorgepirscht. Direkt vor ihm steht mit 78 Toren der Ex-Bayer Roy Makaay. Um Spitzenreiter Willi "Ente" Lippens zu überholen, muss Robben allerdings noch eine Weile so weitertreffen. Lippens schoss für RW Essen und Borussia Dortmund 92 Tore, 20 mehr noch als Robben aktuell.

Robben zieht mit "Bulle" Roth gleich

Im ewigen Bayern-Ranking holte Robben am Wochenende Franz "Bulle" Roth ein, beide stehen mit je 72 Toren auf Rang 13. Mario Gomez (75 Tore) greift Robben als nächsten an, die elf Spieler davor lesen sich wie ein Who's who der Bundesligageschichte: Gerd Müller (365 Tore), Karl-Heinz Rummenigge (162), Roland Wohlfarth (119), Dieter Hoeneß (102), Giovane Elber (92), Claudio Pizarro und Mehmet Scholl (je 87), Uli Hoeneß (86), Lothar Matthäus (85), Paul Breitner (83) und eben Makaay mit 78. Allerdings: Mit Thomas Müller und Franck Ribery (beide 67 Tore) liegen zwei ebenfalls sehr torhungrige Kollegen in Lauerstellung dicht hinter ihm.

Frank Linkesch