"Stiebi", sagt Johan Djourou, "ist ein super Spieler, wenn er Selbstvertrauen hat." Seit dem Jahreswechsel hat er es. Und eine neue Rolle.
Joe Zinnbauer hat den Ex-Fürther von der Außenbahn ins Zentrum versetzt, und ihm damit auch zu einem zweiten Rollentausch verholfen: Stieber wird nicht mehr als der von den neuen Bossen unerwünschte Griff des Ex-Sportchefs Oliver Kreuzer wahrgenommen, sondern als wirkungsvoller Stratege.
Erstmals spricht er offen über die schwere Anfangszeit, sagt: "Natürlich war das nicht optimal, ich hatte nur von den kritischen Aussagen gelesen, wollte es nicht an mich ranlassen." Umso zufriedener ist er jetzt: "Es ist ein schönes Gefühl, jetzt helfen zu können. Ich bin angekommen. Aber ich habe auch während des schwierigen ersten Halbjahres nie den Glauben verloren."
Ich hatte nur von den kritischen Aussagen gelesen, wollte es nicht an mich ranlassen.
Zoltán Stieber
Der Trainer glaubt auch an Stieber. "Zoltán hat die neue Rolle angenommen, attackiert die Gegner immer wieder, stellt sie vor Probleme", lobt Zinnbauer. Hinzu kommt: Er ist produktiv: In Paderborn traf er zum 3:0, gegen Hannover landete seine Flanke, von Marcelo abgefälscht, im Tor, und gegen Gladbach hätte sein herrliches 1:0 fast für einen Befreiungsschlag gesorgt.
Stieber war am Montag nach dem 1:1 deshalb auch nur bedingt zufrieden. "Ich freue mich über mein Tor, aber durch die letzte Aktion den Sieg zu verlieren, ist bitter." Zuversicht speist der 27-Jährige dennoch aus dem Auftritt gegen die Borussen. "Wir haben eine Reaktion gezeigt auf das 0:8 von München. Und ich glaube daran, dass das Leben fair ist."
Soll heißen: "Wenn wir in Frankfurt wieder so auftreten, werden wir uns das Glück zurückholen. Dann fällt vielleicht für uns ein Tor in der Nachspielzeit."