Bundesliga

Hannovers kuriose Stindl-Statistik

96 schwächer mit dem stärksten Mann

Hannovers kuriose Stindl-Statistik

Vom Trainer zum wichtigsten Mann geadelt: Lars Stindl.

Vom Trainer zum wichtigsten Mann geadelt: Lars Stindl. imago

Mit seinem kicker-Notenschnitt von 3,11 gehört er zur Top Ten der Bundesliga-Mittelfeldspieler, mit seiner Passquote von aktuell 78,2 Prozent liegt er im ligaweiten Ranking nicht viel schlechter. Sein Trainer schätzt ihn zu recht über die Maßen hoch ein: "Der wichtigste Mann", sagt Tayfun Korkut, "ist der Kapitän, Lars Stindl."

Während Korkut sein Statement auf die komplette Situation bei Hannover 96 bezieht, lässt sich Lars Stindls Bedeutung auch an Zahlen ablesen. Die ersten zehn Saisonspiele 2014/15 hatte der 26-Jährige wegen eines Anrisses des Außenbandes am rechten Knie verpasst. In den nachfolgenden zehn Spielen war er bei den Niedersachsen ständig dabei, seit dem zwölften Spieltag in der Startelf und in den jüngsten acht Partien sogar jeweils über die vollen 90 Minuten. Drei Tore und drei Vorlagen fallen in diesen Zeitraum. Mit durchschnittlich 11,98 Kilometern Laufleistung pro Partie liefert Stindl unter Hannovers Spielern den Spitzenwert.

Und dennoch hakt es vor dem Spiel am Sonntagabend gegen Paderborn, in dem daheim endlich der erste Dreier in der Rückrunde eingefahren werden soll. Bemerkenswert, dass Hannover insgesamt mit seinem stärksten Mann von der Ausbeute her schwächer geworden ist. Nur neun Punkte (zwei Siege und drei Unentschieden, dafür aber fünf Niederlagen) stehen für Stindl mit 96 zu Buche. Zuvor hatte es ohne ihn fünf Siege, ein Remis und vier Niederlagen, also unterm Strich 16 Punkte gegeben.

Eine kuriose Statistik, die freilich nicht die Qualität des Akteurs infrage stellt, sondern vielmehr eine der Grundthesen seines Trainers unterstreicht. Tayfun Korkut schließlich wird nicht müde zu vermitteln, dass sich Erfolg nur über die Solidarität und Kompaktheit einer ganzen Mannschaft einstellen kann.

Michael Richter