Bundesliga

Stindl spielt auf Schalke vor

Hannover kämpft mit Wort und Tat um seinen Leistungsträger

Stindl spielt auf Schalke vor

Dürfte sich in Hannover über eine Gehaltsverbesserung freuen: Lars Stindl.

Dürfte sich in Hannover über eine Gehaltsverbesserung freuen: Lars Stindl. picture alliance

Es war eine Nachricht, die kurzzeitig aufhorchen ließ: Schalke angelt sich Lars Stindl, hieß es im vergangenen Dezember. Im kicker dementierte Hannovers Leistungsträger die Spekulationen inzwischen, indem er klipp und klar formulierte, da sei "nichts dran". Doch die Leistungen des 26-Jährigen machen ihn attraktiv für Top-Klubs. Hinzu kommt jene Ausstiegsklausel, die es ihm erlaubt, schon in diesem Jahr für weniger als drei Millionen Euro aus dem noch bis 2016 laufenden Vertrag auszusteigen.

Zum Rückrundenauftakt nun spielt Stindl mit seinem Team ausgerechnet auf Schalke vor - für Tayfun Korkut allerdings ist dies nicht von besonderer Bedeutung. "Lars weiß genau, welches Trikot er am Samstag trägt", so der 96-Trainer, der voll darauf vertraut, dass sein Führungsspieler alles geben wird: "Er weiß auch, dass er eine Binde am Arm hat. Ich bin mir hundertprozentig sicher, vor allem bei ihm." Stindl lebe sehr von seinen Emotionen, sei aber ein sehr anständiger Junge. Korkut: "Wenn er morgen zu mir kommen und mir sagen würde, er verlasse den Verein im Sommer, hätte ich überhaupt kein Problem damit, ihn im nächsten Spiel wieder aufzustellen. Ich bin froh, dass ich ihn am Samstag habe. Und wer weiß, vielleicht netzt er ein..."

Lars weiß genau, welches Trikot er am Samstag trägt.

Tayfun Korkut

Nichtsdestotrotz werde der Verein, dies betonte Korkut ebenfalls nochmals, alles dafür tun, Stindl zu halten. Hannover kämpft um einen Verbleib seines Kapitäns, und das nicht nur in Worten, sondern auch mit Taten. Sportlich würde die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb vieles erleichtern. Finanziell lassen sich derweil jüngste Ausführungen Martin Kinds zur künftigen Personalpolitik entsprechend deuten.

Bis zu 39 Millionen Euro wende der Verein schon jetzt jährlich für die Finanzierung des Kaders auf, so der Klubboss. Man wolle dennoch die Mannschaftsstärke "auf ein vertretbares Maß anpassen", so dass man genug Handlungsspielraum für den einzelnen Spieler gewinne. Kind: "Eines ist klar: Wenn wir uns qualitativ weiterentwickeln wollen, vermute ich, dass in den Bereichen Transferaufwand und Lohnsummen neue Entscheidungen notwendig sind." Auf Stindl gemünzt ist die Botschaft klar: Eine Verlängerung kann und will Hannover seinem Leistungsträger nicht nur mit einem sympathischen Umfeld, sondern auch mit einer deutlichen Gehaltsaufbesserung versüßen.

Michael Richter

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