Bundesliga

Hjulmands Angreifer: "Wie eine Flasche Ketchup"

Mainz: Sondertraining für die Stürmer

Hjulmands Angreifer: "Wie eine Flasche Ketchup"

Einer von ihnen muss Okazaki ersetzen: Sliskovic, de Blasis oder Allagui (v.l.).

Einer von ihnen muss Okazaki ersetzen: Sliskovic, de Blasis oder Allagui (v.l.). imago

Es sorgt manchmal für interessante, sprachliche Blüten, wenn Angreifer nicht treffen. Vom Knoten, der endlich platzen muss, ist dann oft die Rede. Von mentaler Blockade, von Angst vor der eigenen Courage. Bisher inoffizieller, weil nicht durch eine Jury glückloser Offensivkünstler gekrönter Höhepunkt: Christoph Daums "Staubsaugervertreter-Philosophie", mit der er einst Ulf Kirsten nahelegte, es immer wieder zu versuchen.

Nun erwartet niemand von Kasper Hjulmand linguistische Höhenflüge, schließlich ist Deutsch nicht seine Muttersprache, wobei er es bereits sehr, sehr gut beherrscht. Die Grammatik war nach wenigen Wochen gefestigt, der Wortschatz wird variantenreicher. Bemerkenswert, dass der Däne nun ein wunderbares Bild gefunden hat, um die Stürmerproblematik seiner Elf zu umschreiben: "Es ist wie bei einer Flasche Ketchup. Es ist schwierig zum Anfang, aber wenn es kommt, dann kommt es." Der 42-Jährige meint damit Sami Allagui, Pablo De Blasis und Petar Sliskovic, die sich bislang nur bedingt als Ersatz für Shinji Okazaki (muskuläre Probleme) empfehlen konnten. Und so übten De Blasis und Allagui am Dienstag im Training gesondert Abschlüsse aus kürzester Distanz.

Spielersteckbrief Okazaki
Okazaki

Okazaki Shinji

Spielersteckbrief Allagui
Allagui

Allagui Sami

Spielersteckbrief de Blasis
de Blasis

de Blasis Pablo

Spielersteckbrief P. Sliskovic
P. Sliskovic

Sliskovic Petar

Spielersteckbrief Bungert
Bungert

Bungert Niko

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Trainersteckbrief Hjulmand
Hjulmand

Hjulmand Kasper

Selbstbewusstsein wie ein Portionstütchen

"Ich habe früher oft mit einem Stürmertrainer gesondert gearbeitet", sagt Hjulmand. Solche Formen seien manchmal wichtig, damit die Offensiven ein Gefühl für den letzten Ball, den Abschluss bekämen. Gewiss auch fürs Selbstbewußtsein, das bei Allagui (1 Tor in 13 Pflichtspieleinsätzen), De Blasis (0 in 4) und Sliskovic (0 in 2) im Zweifelsfall eher die Größe eines Portionstütchens als einer Jumboflasche Ketchup haben dürfte. Immerhin: Beim 1:4 im Test unter Ausschluss der Öffentlichkeit am Samstag gab es laut Klubangaben wieder ein Tor aus dem Spiel heraus. Jonas Hofmann hatte gegen Leverkusen getroffen. In den Duellen im Trainingslager in Marbella (0:1 gegen Freiburg, 1:1 gegen Braunschweig) war lediglich Johannes Geis vom Elfmeterpunkt erfolgreich. Torgefahr aus dem Spiel heraus: Mangelware.

Hjulmand will gegen Bayer Fortschritte erkannt haben: "Ich habe ein besseres Gefühl. Wir hatten viele Chancen, bessere Laufwege, bessere offensive Aktionen." Fehlt nur noch der, der sie verwertet am Samstag gegen den SC Paderborn (15.30 Uhr, LIVE! Bei kicker.de).

Okazaki? "Es sieht nicht schlecht aus bei ihm. Ich habe Hoffnung für die erste Woche. Aber ob er im ersten, zweiten oder dritten Spiel dabei ist, lässt sich aktuell nicht beurteilen", erklärt der Trainer.

Neuzugang Nicolas Castillo? Fraglich, ob der 21-Jährige gleich ein Thema für Paderborn ist. Wenn Okazaki nicht fit wird, dürfte De Blasis die Nase vorn haben vor Allagui und Sliskovic. Im Zweifelsfall hilft vielleicht ein Klaps – so macht man es zumindest bei Ketchupflaschen.

Benjamin Hofmann