Bundesliga

Wer folgt auf Werner und Baumgartl?

So schlugen sich die vier VfB-Talente im Trainingslager

Wer folgt auf Werner und Baumgartl?

Jung und talentiert: Marvin Wanitzek und Stephen Sama (mit Timo Werner) spielten im Trainingslager vor.

Jung und talentiert: Marvin Wanitzek und Stephen Sama (mit Timo Werner) spielten im Trainingslager vor. imago

"Wir haben in Rücksprache mit Rainer Adrion (Sportlicher Leiter U 23 bis U 17, Anm. d. Red.) und Jürgen Kramny (Trainer der U 23, Anm. d. Red.) die Jungs mitgenommen, die es sich verdient haben", sagt Huub Stevens. Die Talente, denen man den Sprung am ehesten zutraut. Die die Voraussetzungen mitbringen und für Positionen infrage kommen, die nach dem verletzungsbedingten Fehlen von Antonio Rüdiger, Daniel Didavi und Carlos Gruezo in Portugal frei waren. Mit allen war der Chefcoach zufrieden. "Alle haben sich gut präsentiert."

Den besten Eindruck hinterließ Mart Ristl (18), der schon beim Start in die Vorbereitung auf die Rückrunde zu den Profis stieß. Der Kapitän der U 19 ist robust im Zweikampf, technisch beschlagen und hat ein Auge für die Situation. Als Sechser - Gruezo blieb mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel in Stuttgart - durfte er in allen vier Testspielen mitwirken und konnte durchaus gefallen. Der U-19-Nationalspieler ist wohl am nächsten an der Profimannschaft dran, könnte vielleicht sogar mit etwas Glück gegen Gladbach im Kader stehen.

Spielersteckbrief Ristl
Ristl

Ristl Mart

Spielersteckbrief Sama
Sama

Sama Stephen

Spielersteckbrief Wanitzek
Wanitzek

Wanitzek Marvin

Spielersteckbrief Gipson
Gipson

Gipson Ken

Einen guten Eindruck hinterließ auch Steven Sama (21). Der schnelle, körperlich und im Kopfball starke Innenverteidiger, der beim VfB in der 3. Liga spielt, kam im September vom FC Liverpool und bewegte sich in Lagos im Kreis der Profis wie ein Profi: diszipliniert und selbstbewusst. Da Antonio Rüdiger (Meniskusoperation) noch etwas länger auszufallen droht, könnte sich auch für ihn demnächst eine Kader-Chance bieten.

Etwas warten wird noch Marvin Wanitzek (21) müssen. Der offensive Mittelfeldspieler vom VfB II, der einst das Trikot des Ligarivalen TSG Hoffenheim trug, ließ immer wieder seinen Überblick und sein feines Füßchen aufblitzen. Allerdings fehlt dem flinken Techniker, der den Platz von Daniel Didavi (Kniereizung) einnahm, noch die körperliche Robustheit.

Von Antonio hat vor einer Weile auch niemand gesprochen, bis er durch die Decke schoss.

Sportdirektor Robin Dutt

Der größte Sprung steht Ken Gipson (18) bevor. Der extrem schnelle und trickreiche Rechtsverteidiger, der in der U 19 beheimatet ist, bot ein paar Kostproben seines Könnens, blieb aber insgesamt eher unauffällig. Im direkten Vergleich mit Konkurrenten wie Hlousek, Schwaab oder Sakai, der mit Japan beim Asien-Cup war, fehlt ihm noch das nötige Durchsetzungsvermögen. Sein Kontrakt läuft aus, der VfB will verlängern, doch Gipson zögert, will eine Profi-Perspektive. Stevens mischt sich da nicht ein: "Ich bin für das Sportliche zuständig. Um Verträge kümmere ich mich nicht."

Robin Dutt macht allen Talenten Mut: "Die Jungs müssen so ein Trainingslager als Chance begreifen." Wie schnell es gehen kann, zeigten die Beispiele Baumgartl oder Rüdiger. "Von Antonio hat vor einer Weile auch niemand gesprochen, bis er durch die Decke schoss." Der Trainer schaue laut Sportvorstand Dutt jedenfalls "nicht danach, ob einer jung oder alt ist oder welchen Status er hat. Wenn einer soweit ist, wird Stevens ihm auch eine Chance geben".

George Moissidis

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