3. Liga

Osnabrücks Gans kehrt zur Kontinuität zurück

Nach Jahren hoher Fluktuation - Trainerduo Walpurgis/Hajou soll verlängern

Osnabrücks Gans kehrt zur Kontinuität zurück

Sollen weiter nach Erfolgen abklatschen: Osnabrücks Trainergespann Maik Walpurgis und Ovid Hajou (rechts).

Sollen weiter nach Erfolgen abklatschen: Osnabrücks Trainergespann Maik Walpurgis und Ovid Hajou (rechts). imago

Das wäre etwas Neues in Osnabrück: Dass zwischen 2000 und 2011 der rege Austausch des Personals in kurzen Wellen erfolgte, war angesichts des in Deutschland einmaligen Liga-Jojos mit vier Auf- und Abstiegen noch einigermaßen erklärbar. Doch die Fluktuation blieb auch danach hoch: Seit dem letzten Abstieg aus der 2. Liga 2011 trugen 73 Spieler das lila-weiße Trikot. Im Sommer wurden regelmäßig ein Dutzend und mehr Profis aus dem erweiterten Stamm ausgetauscht, seitdem kamen nur drei Spieler auf eine Dienstzeit von mehr als zwei Jahren. Zwei von ihnen gehören zum Kern, um den Walpurgis die Mannschaft baut. Abwehrchef David Pisot und Linksverteidiger Alexander Dercho sind ebenso wie Tobias Willers bis 2017 an den VfL gebunden, mit weiteren aktuellen Leistungsträgern wie Massimo Ornatelli, Nicolas Feldhahn, Addy-Waku Menga oder Christian Groß kann der Verein bis 2016 planen.

Finanzielle Situation stand Osnabrücker Kontinuität im Weg

Im Sommer 2014 war dieses Maß an Kontinuität nicht zu erreichen: Aufgrund seiner wirtschaftlich angespannten Lage konnte der VfL mehrere Asse, die sich in Osnabrück gut entwickelt hatten, nicht halten: Adriano Grimaldi, Sebastian Neumann, Erik Zenga oder Daniel Nagy nahmen lukrativere Angebote an. Diese Gefahr besteht in diesem Jahr nur bei zwei der sieben Spieler, deren Verträge auslaufen: Torwart Daniel Heuer Fernandes, der seit seinem Wechsel zum VfL 2013 zu den besten der 3. Liga gehört, dürfte das Interesse anderer Klubs ebenso geweckt haben wie Stanislav Iljutcenko, der mit neun Toren und acht Assists in 20 Spielen eine der Entdeckungen dieser Drittligasaison ist.

Von beiden gibt es offenbar Signale, die auf eine Vertragsverlängerung hindeuten, doch das heißt nicht viel. Deshalb will Manager Lothar Gans, der am Montag ins Trainingslager nachgereist ist, noch in Side der angestrebten langfristigen Bindung mit den beiden näherkommen. "Wir wollen mit dieser Mannschaft kontinuierlich die nächsten Schritte gehen", sagt Gans. Wahrscheinlich wird sich der seit 1997 in verantwortlicher Position beim VfL tätige Ex-Profi dann auch mit dem Trainergespann zum Sechs-Augen-Gespräch zurückziehen: Auch die Verträge von Maik Walpurgis und Ovid Hajou laufen aus. Das Duo, das für die Aufwärtsentwicklung seit 2013 verantwortlich ist, soll auf jeden Fall gehalten werden.

Harald Pistorius