Von verschiedener Seite prasselt Kritik auf den deutschen Rekordmeister ein, nachdem er am Samstagabend die Partie in Riad gegen Al-Halil (4:1) auf dem Rückweg vom Trainingslager in Katar absolviert hatte.
Unter anderem Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger meldete sich in der "FAZ" zu Wort und bemängelte, "dass bei den Bayern Kommerz Ethik schlägt und sich im Zweifel auf die Seite des Geldbeutels gestellt wird".
Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern, vermisste gegenüber der "SZ" eine klare Stellungnahme des FC Bayern: "Im Falle dieser Reise hätte man vorab auf die grausamen Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien mit treffsicheren Statements hinweisen können."
Dieses Versäumnis räumte Rummenigge in einer auf der Website des Vereins veröffentlichten Stellungnahme nun ein: "Der FC Bayern München als Verein verurteilt jede Form von grausamer Bestrafung, die nicht im Einklang mit den Menschenrechten steht, wie im aktuellen Fall mit dem islamkritischen Blogger Raif Badawi. Es wäre besser gewesen, das im Rahmen unseres Spieles in Saudi-Arabien deutlich anzusprechen."
Der Vorstandsboss stellte auch klar, dass sich der FC Bayern München als Verein sich immer "gegen jegliche Diskriminierung, gegen Gewalt und gegen Rassismus bekannt" habe. "Und wir machten und machen uns stets für Toleranz stark."
Rummenigge wies gleichzeitig auch darauf hin, dass er die "Richtlinienkompetenz bei der Politik" sehe. "Wir sind ein Fußballverein und keine politischen Entscheidungsträger, aber natürlich tragen am Ende alle, also auch wir, dafür Verantwortung, dass Menschenrechte eingehalten werden."