Bundesliga

Kadlec darf nicht nach Paderborn

Frankfurts Trainer Schaaf zieht positives Fazit

Kadlec darf nicht nach Paderborn

Abflug-Kandidat: Vaclav Kadlec (M.), hier im Bild mit Marc Stendera und Coach Thomas Schaaf.

Abflug-Kandidat: Vaclav Kadlec (M.), hier im Bild mit Marc Stendera und Coach Thomas Schaaf. imago

"Die Bedingungen in Abu Dhabi waren hervorragend. Wir haben gut gearbeitet und viel im taktischen Bereich gemacht. Dabei sind wir auf alle Themenbereiche eingegangen. Jeder Spieler war sehr intensiv dabei. Jetzt wollen wir wieder loslegen und freuen uns auf den Start", resümierte Chefcoach Thomas Schaaf.

Spielersteckbrief Kadlec
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Trainersteckbrief Schaaf
Schaaf

Schaaf Thomas

Wie gut die Mannschaft tatsächlich vorbereitet ist, wird sich freilich erst beim Auftaktspiel in Freiburg zeigen. In den Testspielen gegen den Hamburger SV (2:3) und Al Ain (3:1) traten noch die alt bekannten Probleme zutage: Die Mannschaft verteidigte phasenweise viel zu nachlässig, ließ sich zu leicht ausspielen und kassierte zu einfache Gegentore. Dieses Manko in den Griff zu bekommen, ist die schwierigste Aufgabe. Die Partien mit einer defensiveren Grundausrichtung anzugehen, ist für Schaaf allerdings kein Lösungsansatz. "Es wird keine großen Veränderungen an der Spielweise geben", betont der Coach. Das ist nachvollziehbar, schließlich liegen die Stärken der Mannschaft ganz eindeutig in der Offensive.

Wechselkandidaten: Kadlec, Rosenthal - und Flum?

Das ist auch ein Grund, weshalb Vaclav Kadlec bisher kaum zum Zug kam. Der tschechische Angreifer hat keine Chance, an Haris Seferovic oder Alexander Meier vorbeizukommen. Rechts offensiv ist Stefan Aigner gesetzt, links Lucas Piazon der erste Stellvertreter für den beim Asien Cup spielenden Takashi Inui.

Ein Wechsel dorthin scheidet aus.

Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner zur Paderborner Anfrage wegen Kadlec

Deshalb ist es nach wie vor möglich, dass Kadlec den Verein in der Winterpause verlässt. "Wir sind immer noch am Überlegen. Wenn das richtige Angebot kommt, würden wir darüber nachdenken. Ich bin froh, dass wir noch ein paar Tage Zeit haben", sagt Schaaf und präzisiert die Gedankenspiele: "Können wir ihn abgeben, ohne jemanden zu verpflichten, weil wir uns für ihn dann eine verbesserte Situation erhoffen? Oder können wir ihn nicht abgeben?" Den Offensivspieler an den interessierten Ligarivalen aus Paderborn abzugeben, ist auf alle Fälle kein Thema. Sportdirektor Bruno Hübner erklärt: "Es gab eine Anfrage aus Paderborn, aber das verfolgen wir nicht weiter. Ein Wechsel dorthin scheidet aus. Nach der Verletzung von Marvin Ducksch war mir fast schon klar, dass sie sich auf dem Markt umschauen werden."

Vertragsgespräche: Zambrano, Trapp, Oczipka

Dringender als für Kadlec sucht die Eintracht einen Abnehmer für Jan Rosenthal. Auch Johannes Flum könnte den Klub noch verlassen, auch wenn sich der Spieler nach eigener Aussage selbst noch nicht mit einem Wechsel befasst hat. Die Sportliche Führung der Eintracht sieht es jedenfalls nicht problematisch an, sollten in Rosenthal und Flum gleich zwei Spieler für das Mittelfeldzentrum dem Verein den Rücken kehren. Ein Engpass drohe dadurch nicht. Im ersten Halbjahr spielte Rosenthal überhaupt nicht, Flum kam nur 42 Minuten zum Einsatz.

Weitaus mehr Spannung versprechen die Gespräche um die avisierten Vertragsverlängerungen von Carlos Zambrano, Kevin Trapp und Bastian Oczipka. Schaaf hofft auf schnelle Entscheidungen: "Wir wollen Gewissheit haben, wer nächste Saison dabei ist und die Ziele mit uns anpacken will."

Eine Schrecksekunde erlebte in der letzten Einheit vor dem Abflug ausgerechnet Trapp. Nach einer unglücklichen Bewegung im Trainingsspiel fasste sich der gerade erst wiedergenesene Stammtorhüter an die rechte Leiste und humpelte vom Platz. Hübner konnte aber schnell für Erleichterung sorgen: "Kevin hat bei der Aktion einen Schmerz im rechten Adduktorenbereich gespürt. Nach einer ersten Untersuchung können wir aber Entwarnung geben. Es sieht nicht nach einer schweren Verletzung aus." Kurz darauf konnte Trapp schon wieder normal durch die Gegend laufen. Somit überstand die Eintracht das Trainingslager ohne schwerwiegendere Blessuren.