Der VfB ließ sein Eigengewächs im Sommer 2013 nach Leipzig ziehen, sicherte sich aber die Möglichkeit, es zwei Jahre später zurückzukaufen. Diese Option ist nun angeblich sieben Millionen Euro wert: So viel soll der FC Bayern laut "Bild" gen Stuttgart überweisen, um Kimmich ab 1. Juli 2015 unter Vertrag nehmen zu können. Offiziell ist: In München unterschrieb der gebürtige Rottweiler gleich für fünf Jahre bis 2020.
"Kimmich ist ein Wunschspieler von Matthias Sammer und Pep Guardiola", teilte der FCB mit. Es darf aber getrost davon ausgegangen werden, dass auch Transferexperte Michael Reschke bei diesem Wechsel seine Finger im Spiel hat. Schon bei Bayer Leverkusen hatte er regelmäßig ein gutes Auge für Toptalente mit Perspektive bewiesen.
Und Perspektive ist das Stichwort: Nicht zuletzt weil 2016 die Verträge von Bastian Schweinsteiger (30) und Xabi Alonso (33) auslaufen, müssen die Bayern ihr defensives Mittelfeld mittelfristig neu aufstellen. Kimmich, der alle Jugend-Nationalmannschaften durchlief, 2014 U-19-Europameister wurde und derzeit für die U 21 aktiv ist, soll in eine tragende Rolle hineinwachsen.
Kimmich wie Leno
Beim VfB wiederholt sich nun Geschichte: 2012 hatte Bayer Leverkusen Bernd Leno für 7,5 Millionen Euro aus Stuttgart verpflichtet, obwohl der Torhüter damals noch ohne jede Bundesliga-Erfahrung war. Und auch Kimmich trug das VfB-Trikot bisher lediglich in der 3. Liga - jetzt bringt er den Schwaben ebenfalls eine stattliche Ablösesumme ein. Dennoch steht die Frage im Raum, warum der VfB ein Talent abgibt, das der FC Bayern für derart wertvoll erachtet, dass er es eineinhalb Jahre später mit einem Fünfjahresvertrag ausstattet.