Bundesliga

Weihnachtswunder oder "Mission Impossible"?

Freiburg: Kämpferischer Streich erwartet "spannende Aufgabe"

Weihnachtswunder oder "Mission Impossible"?

Freut sich trotz der schlechten Bilanz in München auf die "spannende Aufgabe" beim FC Bayern: Freiburgs Coach Christian Streich.

Freut sich trotz der schlechten Bilanz in München auf die "spannende Aufgabe" beim FC Bayern: Freiburgs Coach Christian Streich. imago

Rund 2000 Fans aus Freiburg machen sich am Dienstag auf den Weg in die Allianz-Arena - und hoffen auf ein kleines Weihnachtswunder. Die Bilanz beim Rekordmeister macht indes wenig Mut. 15-mal traten die Breisgauer in der Bundesliga beim FC Bayern an, nur zweimal gelang ein Remis, als Sieger verließ Freiburg den Platz in München noch nie. Der letzte zählbare Erfolg bei den Bayern datiert vom 10. Mai 1997, als der SC durch ein 0:0 einen Punkt ergatterte. Zwei Jahre zuvor gelang das schon einmal: Am 25. Februar 1995 schossen Axel Sundermann und Jens Todt eine 2:0-Führung heraus. Mehmet Scholl und Thomas Helmer glichen jedoch noch zum 2:2-Endstand aus. Seitdem hagelte es Niederlagen.

Christian Streich präsentierte sich am Tag vor der Partie dennoch kämpferisch. "Wir gehen dieses Spiel mit aller Energie an, und nicht nach dem Motto: Da haben wir eh keine Chance. Bis jetzt haben wir fünfmal verloren, zehnmal nicht. Es gibt also keinen Grund zur Einstellung, sich auf Schadensbegrenzung zu beschränken." Natürlich weiß der Trainer, dass die Erfolgsaussichten in München minimal sind. Nichtsdestotrotz betrachtet er das Spiel gegen den Tabellenführer als "spannende Aufgabe".

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Streich: "Es macht nichts, wenn dich Robben oder Ribery ausspielen"

Von seinen Spielern fordert er höchste Aufmerksamkeit und taktische Disziplin. "Bayern spielt in aller Ruhe - du musst aufpassen, dass es dich nicht einschläfert -, um plötzlich den Ball in die Spitze zu spielen. Dann explodiert es. Es ist wichtig, die extremen Tempowechsel mitgehen zu können. Du darfst nicht überrascht sein, wenn du ausgespielt wirst. Es macht auch nichts, wenn man mal von Robben oder Ribery 50 oder 35 Meter vor dem Tor ausgespielt wird. Fast jede Situation ist noch zu bereinigen. Aber dafür müssen viele Dinge im Kopf klar sein. Wir müssen alles zu Ende arbeiten, dürfen nie aufhören", erläutert der Trainer. Mindestens ebenso schwierig dürfte es werden, sich nach Ballgewinnen aus dem Gegenpressing der Münchner zu befreien. Streich: "Wir müssen versuchen, Fußball zu spielen und aus dem Gegenpressing herauszukommen. Wenn man in München den Ball erobert, gibt es den ein oder anderen Raum. Es kommt darauf an, wie wir mit dem Ball agieren, wie wir uns in den Räumen bewegen und wie wir die Ballsicherheit hinkriegen. Außerdem müssen wir eine optimale Staffelung haben, wenn wir im Angriff sind, damit sie keine Konter fahren können, wenn sie wieder den Ball haben."

Immerhin zweimal sorgte Streich als Profi-Trainer gegen die Bayern schon für Überraschungen. In den Heimspielen am 18. Februar 2012 (0:0) und am 27. August 2013 (1:1) holte der SC gegen den FCB zumindest einen Zähler.

Bürki will sich nicht "hineinsteigern"

Man muss keine Glaskugel lesen können, um zu prognostizieren, dass besonders ein Freiburger im Fokus stehen wird: Roman Bürki. Der Keeper steht gegen Götze und Co. vor einer außergewöhnlichen Herausforderung. "Ich darf mich nicht zu sehr in dieses Spiel hineinsteigern, sondern werde mich normal vorbereiten und alles dafür tun, damit hinten lange die Null steht. Wir werden uns nicht kampflos geschlagen geben", erklärt Bürki. Insgeheim kalkuliert er eine Niederlage bei den Bayern allerdings ein, wenn er sagt: "Das Ziel ist, mit 17 Punkten in die Winterpause zu gehen." Die Chance, die dafür erforderlichen drei Punkte am Sonntag im Heimspiel gegen Hannover 96 einzufahren, stehen deutlich besser.

Vorher will Freiburg, das zudem mit Verletzungssogen anreist, freilich nichts unversucht lassen, den Fans schon am Dienstag eine kleine "Bescherung" zu verschaffen. Felix Klaus kündigt an: "Wir fahren dahin und geben alles, was wir haben. Das sind wir den Fans schuldig."

Julian Franzke