3. Liga

Tor mit Defibrillator: Engelbrechts Gänsehautmoment

Kickers-Stürmer erzielt ersten Treffer nach langer Leidenszeit

Tor mit Defibrillator: Engelbrechts Gänsehautmoment

Erzielte nach mehreren Herzoperationen seinen ersten Treffer seit 19 Monaten: Kickers-Stürmer Daniel Engelbrecht.

Erzielte nach mehreren Herzoperationen seinen ersten Treffer seit 19 Monaten: Kickers-Stürmer Daniel Engelbrecht. imago

Nach dem 1:1 durch Wiesbadens Soufian Benyamina liefen die Stukis erneut Gefahr, sich für eine überlegene Leistung nicht zu belohnen. Trainer Horst Steffen zog seinen letzten Joker (83.): Engelbrecht. Wohl jeder Blaue im Stadion dachte: "Was wäre das für eine Geschichte, wenn gerade er uns aus unserer zweimonatigen Sieglos-Serie reißen würde?" Engelbrecht, der sich nach einer Herzmuskelentzündung mit eingesetztem Defibrillator gerade wieder zurück in den Profifußball gekämpft hatte.

Und tatsächlich: Mit dem Schlusspfiff gelang Engelbrecht der erlösende Treffer. Der bullige Angreifer wurde mit Tränen in den Augen unter einer Jubeltraube begraben. "Ein unbeschreibliches Gefühl. Das ist nochmal eine ganz andere Kategorie als mein Comeback vor einigen Wochen. Mit einem Tor weiß man, dass man wieder da ist", so Engelbrecht. Auch sein Trainer war außer sich: "Ich gönne es ihm so sehr. Daniel hat so hart dafür gearbeitet", freute sich Horst Steffen.

Kampfansage an die Konkurrenz

Engelbrecht hat wieder richtig Freude am Fußball. Deshalb legte er gleich noch eine Kampfansage drauf: "Wer in den letzten Wochen gedacht hat, dass wir schwächeln, dem haben wir heute das Gegenteil bewiesen." Er selbst hat es spätestens mit seinem Treffer sowieso allen gezeigt - getreu dem Spruch auf seinem T-Shirt "Nichts ist unmöglich". Engelbrecht: "Das hatte ich zum ersten Mal an. Unser Zeugwart Dieter Kerschbaum hat ein Händchen dafür. Er hat es mir zwischen meine Sachen gelegt." Dass er fürs Trikot-Ausziehen Gelb bekam, hat er "gar nicht mehr mitgekriegt". Da stand er schon auf dem Zaun, stimmte gemeinsam mit Fans und Mannschaft die "Humba" an - und wohl jeder im Stadion hat spätestens da eine Gänsehaut bekommen.

Mathias Schmid