Bundesliga

Weltfußballer: Sammers Plädoyer für Neuer

München: Am 12. Januar wird der Beste der Besten gekürt

Weltfußballer: Sammers Plädoyer für Neuer

Für Sammer der neue Weltfußballer: Bayern-Torhüter Manuel Neuer.

Für Sammer der neue Weltfußballer: Bayern-Torhüter Manuel Neuer. Getty Images

Von den 23 bis zum 21. November 2014 zur Wahl stehenden Spielern haben in alphabetischer Reihenfolge Lionel Messi, Manuel Neuer und Cristiano Ronaldo die meisten Stimmen auf sich vereint.

Wer nun definitiv der Weltfußballer 2014 wird - der Bewertungszeitraum reichte vom 30. November 2013 bis zum 20. November 2014 -, wird am Montag, 12. Januar, bei einer Gala in Zürich enthüllt. Für Sammer ist selbstverständlich FCB-Torwart Neuer erste Wahl. "Er hat einen großen Anteil daran, dass Deutschland Weltmeister wurde", sagt Sammer zu Recht, "Manu zeichnet eine komplexe Qualität aus, wie sie in der Geschichte des Fußballs noch nie zu sehen war. Manuel Neuer ist das Beste, was es je im Tor gab." Also habe er es verdient, als erster Torhüter diese persönliche Trophäe zu gewinnen.

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Manuel Neuer ist das Beste, was es je im Tor gab.

Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer

Da Neuer nach Oliver Kahn, der 2002 die Endausscheidung erreichte und sich vor dem Brasilianer Ronaldo verbeugen musste, der erste Torhüter ist, der einen Podestplatz erreichte, sind seine reinen Leistungsdaten nicht mit denen der Stürmer Cristiano Ronaldo und Messi zu vergleichen. Fakt ist: Neuer gewann mit der DFB-Auswahl den World Cup 2014 und trug zu diesem Mannschafts-Triumph mit seinem sicheren, aber auch spektakulären Torwartspiel maßgeblich bei.

Cristiano Ronaldo, längst über den Fußball hinaus die Marke CR7, erzielte in der Bewertungsphase 32 Tore in der Primera Division und zwölf in der Champions League, Messi gelangen in Spaniens Liga 27 Treffer, dazu sechs in der Königsklasse. Ronaldo, mit Portugal schon nach der WM-Vorrunde wieder auf dem Heimweg, war in neun Länderspielen fünfmal erfolgreich, Messi in 14 Einsätzen für die Albiceleste achtmal. Im Finale gegen Deutschland vermochte dieser Ausnahmespieler die 0:1-Niederlage Argentiniens nicht zu verhindern, die Auszeichnung zum Spieler des Turniers durfte Messi als Trostpreis werten.

Auch Robben, Lahm, Müller, Götze oder Schweinsteiger hätten es verdient

Arjen Robben wäre gewiss genauso ein würdiger Kandidat für diese persönliche WM-Auszeichnung gewesen, ebenfalls für die Top Drei beim FIFA-Voting für den Weltfußballer. "Aber eigentlich alle unserer Spieler, die zur Auswahl standen, hätten es verdient, unter die ersten Drei zu kommen", sagt Sammer - ganz im Sinne der Seinen: Es waren neben Neuer noch Mario Götze, Philipp Lahm, Thomas Müller, Arjen Robben und Bastian Schweinsteiger sowie der zur Saison 2014/15 zu Real Madrid weitergewanderte Toni Kroos.

FIFAs Beste: Neuer und Löw dabei

Aus dem Sextett der Münchner Weltmeister verzeichnete Neuer die besten kicker-Länderspielnoten (im Schnitt 2,42 in 13 Partien) vor Müller (2,79 in 15 Spielen) und Lahm (2,94 bei 9 Einsätzen). Die meisten Treffer im DFB-Dress sind von November 2013 bis November 2014 für Müller gezählt (10, davon 5 bei der WM und damit die meisten für das deutsche Team); Götze glückten 7 bei 15 Auftritten, darunter das goldene im WM-Endspiel. Den Service zu deutschen Toren lieferte am häufigsten Kroos (4 Assists in 16 Länderspielen) vor Müller (3).

Auch in der Bundesliga schaffte Neuer von den deutschen Kandidaten für den Weltfußballer 2014 den besten kicker-Notenschnitt: 2,71 in 29 Spielen. Müller (28 Spiele) ist bei 2,81 gelistet, Lahm (26) bei 2,92. Den besten Schnitt weist Robben auf: 2,36 und 11 Liga-Tore. Müller erzielte in dieser Periode 12, Götze 14. Die meisten Vorlagen zur Vollendung von Bayern-Toren in der Bundesliga kamen von Müller (12) vor Götze (8).

"Auch ein Paolo Maldini ist es nie geworden"

Die reinen Fakten, die in Zeiten des Daten-Wahns ohnehin einen überhöhten Stellenwert haben, jedoch sicher nicht alles über die Darbietungen auf dem Fußballfeld verraten, stützen also die globale Jury: Neuer, in seinem zurückhaltenden Auftreten ein vorbildlicher Profi und ein Führungsspieler, gab eine Klassefigur ab, auf dem Platz und außerhalb. Genauso der DFB- und FCB-Kapitän Lahm, der Repräsentant der flachen Führungshierarchie und Allrounder in der Außenverteidigung wie im Mittelfeld. Oder Müller, ein Original in seinem Spielstil und seiner spaßigen, authentischen Erscheinung. "Aber auch ein Paolo Maldini ist es nie geworden", merkt Sammer an, "er hat trotzdem in einer eigenen Liga gespielt, wie auch Philipp Lahm."

Karlheinz Wild