Wer unter Flutlicht vor 36 000 Fans in Kaiserslautern besteht, muss in der 2. Liga keine Reise mehr fürchten: Diese Erkenntnis nahm der SV Darmstadt 98 am Freitagabend neben dem Punkt aus der Pfalz mit nach Südhessen. Für die Lilien, die beim 0:0 auswärts erstmals ohne Gegentreffer blieben, allerdings zum zweiten Mal in dieser Saison auch selbst kein Tor erzielten, war es in der Fremde das sechste Remis im siebten Spiel.
Einmal mehr waren - bei nur 28 Prozent eigenem Ballbesitz - die Grundtugenden entscheidend: "Wir haben mit Aggressivität und Zweikampfstärke dagegengehalten und fast nichts zugelassen", freute sich Dirk Schuster. Einmal mehr habe man einen Großen der Liga "geärgert", so der Coach. "Defensiv haben wir das optimal gelöst, die Räume eng gemacht", sagte der einmal mehr umsichtige Kapitän Aytac Sulu.
Spätestens seit Freitag, als es in der Darmstädter Hintermannschaft selbst für den FCK fast kein Durchkommen gab, ist der Aufsteiger sein Image als Underdog los. Dass Tobias Kempe nach der Partie angesichts von 24 Punkten aus 14 Spielen nun "vom Klassenerhalt träumt", war Understatement pur. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte ist inzwischen realistisch - mindestens. Diesmal äußerten sich einige Beteiligte erstmals etwas forscher. Mit Blick auf Tabelle und Punktzahl betonte Coach Schuster im Interview auf der KSC-Homepage, dass "wir in Darmstadt auch nächste Saison Zweitligafußball anbieten wollen. Wir haben eine gesunde Basis geschaffen. Wenn wir das erreichen, haben wir noch mehr erreicht, als den Aufstieg letzte Saison." Dominik Stroh-Engel hob den "Lernprozess" der Mannschaft hervor und spielte dabei auf mehrere Last-Minute-Gegentreffer der 98er an, die auswärts schon sechs Punkte kosteten. "Diesmal standen wir bis zum Abpfiff sicher."
Bis zur Winterpause könnte sich Darmstadt aller Abstiegssorgen entledigen: Als eines der heimstärksten Teams des Unterhauses darf Darmstadt gegen Karlsruhe, Greuther Fürth und Ingolstadt noch dreimal am Böllenfalltor ran und bestreitet im Beinahe-Derby beim SV Sandhausen ein gefühltes Heimspiel. Zum Jahresabschluss wartet St. Pauli. Am Freitag gegen den KSC müssen die Lilien mit Marcel Heller ihren bislang neben Stroh-Engel auffälligsten Offensiven ersetzen. Für die Position des gelbgesperrten Flügelspielers kommen Milan Ivana und Maurice Exslager infrage. Möglich ist auch die Rückkehr von Leon Balogun als Rechtsverteidiger - womit Sandro Sirigu die rechte offensive Seite bekleiden könnte.
Die Lilien empfangen Verfolger KSC
Am Freitag (18:30 Uhr) gegen den direkten Verfolger KSC müssen die Lilien mit Marcel Heller ihren bislang neben Stroh-Engel auffälligsten Offensivmann ersetzen. Für die Position des gelbgesperrten Flügelspielers kommen Milan Ivana und Maurice Exslager infrage. Möglich ist auch die Rückkehr von Leon Balogun als Rechtsverteidiger - womit Sandro Sirigu die rechte offensive Seite bekleiden könnte. Obwohl die SV 98 in 28 Begegnungen gegen Karlsruhe erst sieben für sich entschied, könnte es ein gutes Omen sein, dass er sich dabei immer um Heimerfolge handelte.