Bundesliga

Hjulmands Respekt vor "flexiblem" Mehmedi

Mainz auf der Suche nach dem letzten Pass

Hjulmands Respekt vor "flexiblem" Mehmedi

Die Schäfchen um sich vereint: Kasper Hjulmand gibt beim Training in Mainz seine Anweisungen.

Die Schäfchen um sich vereint: Kasper Hjulmand gibt beim Training in Mainz seine Anweisungen. imago

"Sie kommen mit zwei Siegen", erwartet Trainer Kasper Hjulmand selbstbewusste Gäste. Der Däne lobt den kommenden Gegner als einen Klub, der "für seine Ausbildung in ganz Europa berühmt ist". Einer, der zwar nicht aus dem Freiburger Nachwuchs stammt, dafür zuletzt umso wichtiger für die Mannschaft von Trainer Christian Streich war, ist Admir Mehmedi. "Er agiert sehr flexibel. Es ist nicht leicht, ihn zu stoppen, denn er arbeitet immer zwischen den Linien", weiß Hjulmand. Der Däne sieht den kompletten Defensivverbund in der Verantwortung: "Wir brauchen gute Abstände, damit wir gut verteidigen können."

Da kommt der Personalengpass in der Defensive zur Unzeit: Denn Julian Baumgartlinger mit Sehnenreizung im Knie (Hjulmand: "Noch besteht Hoffnung") und Nikolce Noveski (Oberschenkelprobleme) wackeln, Philipp Wollscheid (muskuläre Beschwerden) fällt definitiv aus und Gonzalo Jara steigt nach der Länderspielreise mit Chile erst am Freitag ins Training ein. Zumindest die zuletzt gesetzte Innenverteidigung Stefan Bell/Niko Bungert ist fit und auch Christoph Moritz nach mehreren Wochen Pause wegen Rückenproblemen wieder eine Option für das defensive Mittelfeld. Hjulmand hält den 24-Jährigen für einen Spieler, der "immer Leistung bringt. Manchmal ist er top, manchmal eben nur gut. Aber immer mindestens gut."

Spielersteckbrief Mehmedi
Mehmedi

Mehmedi Admir

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Ich bin zu 100 Prozent hier.

Kasper Hjulmand über Morten Olsens Vorschlag, er solle die dänische Nationalmannschaft übernehmen.

Das Personal ist also fraglich, "aber der taktische Plan steht", sagt Hjulmand, der sich nicht von Nebenkriegsschauplätzen ablenken lassen will. Dass ihn Morten Olsen im kicker als Nachfolger für den Posten des dänischen Nationaltrainers ins Gespräch gebracht hat, fasst er gewiss als Ehre auf: "Das ist immer ein großer Job." Gerüchten schiebt der 42-Jährige schnell einen Riegel vor: "Ich bin zu 100 Prozent hier. Außerdem denke ich, dass Morten das die nächsten zehn Jahre weitermacht", erklärt Hjulmand mit einem Lachen.

Mainz kreiert zu wenige Chancen

Er braucht sie, die tägliche Arbeit auf dem Platz, die Herausforderungen, nah an einer Mannschaft zu sein, um sie seinen Vorstellungen gemäß entwickeln zu können. Die aktuelle Hauptaufgabe in Mainz? Seine Elf dahin zu bekommen, wieder mehr Gelegenheiten zu kreieren. "Uns fehlt der letzte Pass, der letzte Laufweg." Momentan sind die 05er mit deren 44 die viertschlechteste Mannschaft, was das Herausspielen von Großchancen angeht. Nur der 1. FC Köln (40), der Hamburger SV (41) und Hannover 96 (42) liegen hinter den Rheinhessen in dieser Wertung.

Freiburg ist der Auftakt zu einem straffen Programm vor der Winterpause - mit dem Duell mit dem SC sind es sechs Partien in 27 Tagen. Dass diese Phase den Verlauf der Runde prägen kann, weiß auch Hjulmand: "Das ist eine wichtige Partie. Wir werden am Samstagabend entweder einen, vier oder sieben Punkte vor Freiburg sein." Eine Rechnung, die weitaus einfacher ist als die Suche nach dem letzten Pass.

Benjamin Hofmann