3. Liga

Dynamos Sabah: Reservist, aber Nationalspieler

Dresdner erhält Einladung zur Nationalmannschaft

Dynamos Sabah: Reservist, aber Nationalspieler

Hofft auf sein Debüt in der Nationalelf von Togo: Dresdens Abwehrspieler Alban Sabah.

Hofft auf sein Debüt in der Nationalelf von Togo: Dresdens Abwehrspieler Alban Sabah. imago

Rund 7200 Kilometer trennen Dresden und Lomé, die Hauptstadt Togos, voneinander: Am Montag nahm Dynamos Abwehrspieler Sabah den langen Weg an den Golf von Guinea auf sich. Die Flugroute ist für den 22-Jährigen nicht neu. Schon vor rund fünf Wochen erhielt der einstige deutsche U-18-Nationalspieler, der zwischen 2009 und 2010 sieben Länderspiele für den DFB bestritt, eine Nominierung für den Nationalkader von Togo.

Die Reise in sein Heimatland wurde für Sabah zu mehr als nur einem Ausflug zur Auswahlmannschaft. Es wurde auch zu einer Reise in seine Kindheit und Vergangenheit. Der Verteidiger traf seine Verwandtschaft nach vielen Jahren wieder oder lernte sie gar erst kennen. Die emotionalen Errungenschaften sind die eine Seite, die fußballerischen Erfolge jedoch eine andere. Fraglos ist die Einladung ins nationale Aufgebot ein Karrierehöhepunkt. Doch weil er sich bei seiner ersten Berufung nur mit einer Reservistenrolle begnügen musste, gab es auch Enttäuschung. Das Debüt im Nationaldress war vorerst verschoben.

Spielersteckbrief Sabah
Sabah

Sabah Alban

Kein Vorbeikommen an Hefele und Erdmann

Doch Sabah lässt sich so schnell nicht von seinem Ziel abbringen. Im Sommer hatte man dem Defensivspezialisten freigestellt, Dresden zu verlassen. Doch er blieb, zeigte sich im Training engagiert und verbesserte seine körperliche Verfassung. Dennoch kam er in nur sechs Drittliga-Spielen zum Einsatz, insgesamt 211 Minuten. An den beiden Stammkräften in der Innenverteidigung, Michael Hefele und Dennis Erdmann, ist bisher kein Vorbeikommen.

Als Sperren und Verletzungen im Defensivbereich Umstellungen nötig machten, durfte Sabah gemeinsam mit Jannik Müller erstmals in Erfurt (0:2) und gegen Kiel (1:2) von Beginn an ran. Auch wenn es nicht zu Punkten reichte, war die Leistung solide. Dennoch konnte sich nur Müller in den Fokus spielen. Sabah hingegen kehrte auf die Bank zurück, sammelte gegen Teams wie den FC Oberlausitz Neugersdorf und Schott Jena Spielpraxis in der Oberliga - und rückte trotzdem erneut ins Blickfeld des Nationalteams.

Afrika-Cup Qualifikation als Ziel

Nun hofft Sabah, bei seiner zweiten Afrika-Reise endlich auch sein Debüt in der Nationalelf von Togo feiern zu dürfen und mit seinem Heimatland einen wichtigen Schritt in der Qualifikation für den Afrika-Cup zu machen. Am Samstag trifft Togo auf den Tabellenletzten Guinea, vier Tage später steht das Gastspiel bei Tabellenführer Ghana auf dem Plan. Am Donnerstag wird Sabah in Dresden zurückerwartet - vielleicht mit neuem Schwung für den Ligaalltag im Gepäck.

Eva Wagner