Regionalliga

Seegert: "Das ist für mich etwas Besonderes"

Waldhof Mannheim: Das Trikot unter dem Trikot

Seegert: "Das ist für mich etwas Besonderes"

Mit Leidenschaft dabei: Mannheims Marcel Seegert (re.) wirft sich in jeden Zweikampf.

Mit Leidenschaft dabei: Mannheims Marcel Seegert (re.) wirft sich in jeden Zweikampf. imago

Dass der Verteidiger den SV Waldhof immer im Herzen trug, zeigt nicht nur die Tatsache, dass er in den vergangenen Jahren oft in der Fankurve des Carl-Benz-Stadions stand, sondern auch, dass er in seiner Zeit als Nachwuchsspieler der TSG Hoffenheim oft ein Waldhof-T-Shirt unter seiner Trainingskleidung trug. "Das haben mein Bruder und ich öfter gemacht", verrät Seegert, der seine fußballerische Karriere bislang mit einer Ausnahme gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Nico absolvierte.

Der Offensivspieler begann, wie Marcel, im Mannheimer Stadtteilverein SC Käfertal Fußball zu spielen, ehe er schon in der F-Jugend ein Waldhöfer wurde. Im Anschluss an die U 14 folgte für Marcel jedoch der Wechsel nach Hoffenheim - Nico folgte seinem Bruder erst ein Jahr später. "Es ging darum, welche Möglichkeiten in der Entwicklung man hatte, und in Hoffenheim waren die mit dem Leistungszentrum einfach viel besser", begründet Seegert den damaligen Schritt. Dieser bescherte ihm immerhin einen Einsatz in der deutschen U-17-Nationalmannschaft.

Spielersteckbrief M. Seegert
M. Seegert

Seegert Marcel

Spielersteckbrief N. Seegert
N. Seegert

Seegert Nico

Verletzungspech für Marcel Seegert

Auf Hoffenheim folgte schließlich der 1. FSV Mainz 05, wo die Seegerts die Zeit bei den A-Junioren absolvierten und in der vergangenen Saison im Kader der U 23 standen. Allerdings lief es dort vor allem für Marcel nicht wie gewünscht: Nach einem Schlüsselbeinbruch und einem Anriss des Innenbandes im Knie verpasste der Verteidiger den Anschluss und absolvierte lediglich neun Partien. "Es hat dort einfach nicht mehr gepasst", begründet das Abwehrtalent heute seinen Wechsel nach drei Jahren in Mainz.

Ich fühle mich hier richtig wohl. Es macht großen Spaß, für Waldhof zu spielen!

Mannheims Abwehrmann Marcel Seegert

Wie gut, dass Zwillingsbruder Nico die Telefonnummer von Waldhof-Trainer Kenan Kocak hatte und ihn im Sommer kurzerhand anrief, um auszuloten, ob ein Wechsel zurück nach Mannheim möglich sei. Ein paar Tage und einige Gespräche später waren sich beide Seiten einig, und die Seegerts konnten ihr Waldhof-Trikot wieder offen tragen. "Das ist für mich etwas Besonderes - dieser Klub ist in meinem Herzen", versichert Seegert. Zusammen mit Nico bewohnt er wieder eine eigene Wohnung im elterlichen Mehrfamilienhaus und hat ein Fernstudium mit Fachrichtung Sportmanagement begonnen.

Mit Leidenschaft dabei

Dass es sich bei Seegerts Liebeserklärung in Richtung des SVW nicht nur um eine Phrase handelt, beweist der Verteidiger Woche für Woche. Mit Leidenschaft wirft er sich in die Zweikämpfe und kurbelt das Spiel nach vorne an. Sogar zwei Treffer gelangen dem beidfüßigen, technisch beschlagenen Abwehrspieler in dieser Saison bislang. "Ich fühle mich hier richtig wohl. Es macht großen Spaß, für Waldhof zu spielen", erklärt der vielseitige Abwehrmann, der in der Regionalliga zu den besseren Akteuren gehört - und deshalb längst in den Fokus anderer Klubs gerückt ist.

Doch damit beschäftigt sich Seegert nicht - für ihn steht der SVW an erster Stelle. Entsprechend hofft er, dass bald Gespräche mit dem Klub folgen, um den bis Juni 2015 laufenden Vertrag vorzeitig zu verlängern. "Es gibt Signale, aber noch keine konkreten Gespräche", sagt Seegert. Weil Trainer Kocak angekündigt hat, baldmöglichst mit den Leistungsträgern sprechen zu wollen, deutet aktuell aber viel auf eine längerfristige Zusammenarbeit hin.

Michael Wilkening