Denn auf der Schleife durch die hessische Landeshauptstadt teilte ihm Trainer Karsten Heine mit, dass er das erste Mal in einem Drittligaspiel für die Himmelblauen zwischen den Pfosten stehen würde. "Wir sind vorher zu der Erkenntnis gelangt, dass die bisherige Nummer 1, Philipp Pentke, zuletzt nicht optimal gehalten hat. Deshalb bekam Max seine Chance, die er auch genutzt hat", sagte Heine.
Chemnitz verlor zwar beim neuen Spitzenreiter SV Wehen Wiesbaden 0:2 (0:1), doch Reule konnte tatsächlich für sich in Anspruch nehmen, keine Aktie an der Chemnitzer Pleite zu haben. Mehrmals reagierte er gedankenschnell und verhinderte weitere Gegentore. "Ich habe gleich den ersten komplizierten Ball gehalten. Das hat natürlich Selbstvertrauen gegeben", berichtete Reule, der als Dreikäsehoch im Vorschulalter in seinem Heimatverein FV Windbad mit dem Fußballspielen begann, und über die Station Germania Brötzingen in der Nachwuchsabteilung des Karslruher SC landete.
Im vergangenen Sommer unterschrieb er bei den Sachsen einen Einjahresvertrag mit Option. Dass er nun Pentke den Stammplatz erfolgreich streitig gemacht hat, sieht der junge Mann als ganz normal an. "Ich mache meinen Job und gebe im Training immer alles. Mit Philipp habe ich nach wie vor ein lockeres Verhältnis, wir kommen gut zu recht", betonte der junge Profi. Ob er trotz seiner ansprechenden Leistung weiter im Gehäuse stehen wird, sei natürlich eine Entscheidung des Trainers. Doch gegen weitere Berufungen in das Startaufgebot während eines Spazierganges hätte Reule garantiert nichts einzuwenden.
Knut Berger