Ein Grund für die Pleite beim Aufsteiger war, dass die Bochumer keine Lösungen gegen RB Leipzig fanden, "deren Spiel von großer Athletik und hoher Qualität geprägt ist", wie VfL-Trainer Peter Neururer feststellen musste. "Wir waren eigentlich darauf vorbereitet und hatten einen Plan", sagte Torwart und Kapitän Andreas Luthe, "aber es ist uns nicht gelungen, diesen Plan umzusetzen." Für Stürmer Simon Terodde fehlte zudem ein entscheidendes Element: "Wir hatten in der ersten Hälfte nicht die Körpersprache, die man zeigen muss, wenn man in Leipzig etwas holen will."
Am Dienstag in Dresden wird vom VfL ein konsequenteres Auftreten verlangt, denn nach der Jahreshauptversammlung vor genau einer Woche glauben viele Anhänger ohnehin, dass das Pokalspiel für Bochum eine wesentlich größere Bedeutung hat als das Gastspiel in Leipzig. Finanzvorstand Wilken Engelbracht nannte im Geschäftsbericht alarmierende Zahlen. Der VfL trägt eine Schuldenlast in Höhe von 7,5 Millionen Euro mit sich herum und ist über jeden Euro froh, den er zusätzlich einnehmen kann.
Der DFB-Pokal kommt deshalb wie gerufen. Dieser Situation ist sich auch Peter Neururer bewusst. Der Trainer sagt aber auch: "Es ist nicht die Aufgabe der Mannschaft, sich mit den Finanzen auseinanderzusetzen. Dafür sind andere im Verein zuständig. Wir wollen das Spiel nicht nur deshalb gewinnen, weil uns weitere Pokaleinnahmen gut tun. Wir wollen vor allen Dingen weiterkommen, weil es unser eigener sportlicher Anspruch sein muss, ein Spiel bei einem Drittligisten zu gewinnen."
Uli Kienel