Bundesliga

Kerks Ausrufezeichen

Freiburg: Streich sieht Fortschritte

Kerks Ausrufezeichen

Hofft, dass der Knoten bei ihm endlich platzt: Freiburgs Sebastian Kerk schoss gegen Wolfsburg sein erstes Tor.

Hofft, dass der Knoten bei ihm endlich platzt: Freiburgs Sebastian Kerk schoss gegen Wolfsburg sein erstes Tor. Getty Images

Schon bei seinem Bundesligadebüt am 34. Spieltag der Saison 2012/13 gegen Schalke 04 ließ Kerk sein Potenzial in einigen Situationen aufblitzen. Die Nachwuchskraft verfügt über eine ausgefeilte Technik, schießt Freistöße wie Ecken mit viel Effet und schlägt auf engstem Raum Haken. In den Junioren-Teams des DFB ist der flexible Mittelfeldspieler, der in Freiburg auf der Außenbahn spielt, seit Jahren ein fester Bestandteil. Am 20. März 2013 schoss er die deutsche U 19 zum 1:0-Sieg gegen Spanien. Aktuell trägt er das Trikot der U-20-Nationalmannschaft, für die er neun Partien (zwei Tore) absolvierte.

In Freiburg lief es zuletzt jedoch alles andere als rund. Nach 26 Pflichtspiel-Einsätzen 2013/14, in denen Kerk meist als Joker kam, durfte er in dieser Saison lediglich an den ersten beiden Spieltagen für wenige Minuten in der Schlussphase ran. Das änderte sich erst während der Partie gegen Wolfsburg am vergangenen Samstag, als er nach 71 Minuten für den ausgepowerten Mike Frantz ins Spiel kam. 20 Minuten später, die Nachspielzeit war bereits angebrochen, sorgte der Youngster mit einem sehenswerten, wenngleich nicht unhaltbaren Freistoß für den 1:2-Endstand .

Es geht darum, dass er auf dem Platz die Ruhe bewahrt.

Christian Streich über Sebastian Kerk

"Es freut mich, dass ich zum ersten Mal in der Bundesliga ein Tor geschossen habe", sagt Kerk - und hofft, dass der Knoten bei ihm endlich platzt. Christian Streich erklärt, weshalb er dem Talent bisher nicht mehr Spielzeiten gewährte: "Sebastian ist extrem ehrgeizig, in vielen Spielen war er jedoch zu nervös. Es geht darum, dass er auf dem Platz die Ruhe bewahrt."

In dieser Hinsicht bescheinigt der Trainer dem Nachwuchsmann Fortschritte, auch wenn sich Kerk gegen den VfL einige unnötige Abspielfehler leistete. Seine Chance, als Joker zeitnah weitere Einsätze zu erhalten, hat der Flügelspieler durch seinen Auftritt gegen Wolfsburg sicherlich erhöht. In die Startelf zu kommen, dürfte vorerst jedoch schwer bleiben. Der gegen Wolfsburg schwache Jonathan Schmid ist seit Jahren gesetzt, links setzte Mike Frantz am Samstag viele Akzente, und auch Felix Klaus will zurück in die erste Elf.

Julian Franzke