2. Bundesliga

Heidenheim im Rausch: Schmidts Risiko wird belohnt

Mayer lobt die Fitness, der Trainer die Abwehr

Heidenheim im Rausch: Schmidts Risiko wird belohnt

Heimmacht Heidenheim: Gegen den VfL Bochum holte der Aufsteiger zuhause die Punkte elf bis 13.

Heimmacht Heidenheim: Gegen den VfL Bochum holte der Aufsteiger zuhause die Punkte elf bis 13. imago

Heidenheim dreht auf: Vier Tage nach dem 3:0-Sieg gegen Nürnberg fertigte der Aufsteiger den VfL Bochum mit 5:0 ab, feierte den vierten Sieg im fünften Heimspiel und befindet sich plötzlich in der Spitzengruppe der Liga. "Wahnsinn, was heute passiert ist", suchte Trainer Frank Schmidt nach Worten. "Das ist ein Traum, besser kann man es sich kaum vorstellen", sagte Patrick Mayer, der den FCH frühzeitig in Führung brachte. Und Geschäftsführer Holger Sanwald ließ sich sogar den Begriff "Sternstunde" in den Mund legen - um dann im nächsten Moment wieder auf die Bremse zu treten. Alles sei nur eine "Momentaufnahme", meinte der Manager und betonte, man werde mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Innenverteidiger Kevin Kraus pflichtete bei: "Unser Ziel bleibt der Klassenerhalt."

Sollten die Heidenheimer allerdings weiter so Gas geben, dann dürfte es bald keine Zweifel mehr geben, dass der Neuling über die Saison hinaus ein Zweitligist bleibt. Erstaunlich schnell hat der FCH aus den Fehlern der ersten Spiele gelernt, konnte vor allem im Defensivverhalten die anfangs vermisste Stabilität entwickeln. "Wir haben sehr gut verteidigt, das war heute der Schlüssel zum Erfolg", sagte Schmidt. Zweimal blieb die Abwehr zuletzt ohne Gegentor - trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Mathias Wittek, den Schmidt zuvor als feste Größe in seiner Viererkette bezeichnet hatte.

Mayer ist auf dem Weg zu alter Gefährlichkeit

Zudem strotzen die Heidenheimer Angriffsspieler derzeit nur so vor Selbstvertrauen. Marc Schnatterer war als Antreiber mit zwei Treffern und einer Torvorbereitung mal wieder nicht zu stoppen. Und an vorderster Front wechseln sich die Schützen regelmäßig ab. Auch der nach langer Verletzungsphase zuletzt um den Anschluss kämpfende Patrick Mayer ist auf dem besten Weg zu alter Gefährlichkeit. "Wenn man am Ende einer englischen Woche noch so viel Power hat, ist das schon etwas Besonderes. Wir haben gezeigt, dass wir topfit sind", sagte der Drittliga-Torschützenkönig von 2011. Vor allem aber betonte er die Effektivität vor dem gegnerischen Tor: "Wir haben eiskalt zugeschlagen."

Die Risikobereitschaft wurde belohnt. "Wir hatten einen Tag mehr Zeit zur Vorbereitung als der VfL, haben es mit hohem Pressing versucht. Das war riskant, aber es hat sich als richtig erwiesen", meinte der Trainer, der seinen Schützlingen vor dem Aufsteigerduell am kommenden Montag (20.15 Uhr, LIVE! bei kicker.de) bei RasenBallsport Leipzig zwei Tage trainingsfrei gab, um dann voll konzentriert auch diese Aufgabe in Angriff zu nehmen.

Thomas Grüninger