Bundesliga

VfB bestätigt das Aus von Bobic

Stuttgart: Nach viereinhalb Jahren im Amt

VfB bestätigt das Aus von Bobic

Das Aus: Fredi Bobic wurde nach viereinhalb Jahren beim VfB Stuttgart vor die Tür gesetzt.

Das Aus: Fredi Bobic wurde nach viereinhalb Jahren beim VfB Stuttgart vor die Tür gesetzt. imago

"Ausschlaggebend für diesen Schritt sind die anhaltenenden negativen sportlichen Platzierungen sowie die Tatsache, dass wir in der jetzigen personellen Konstellation keine Perspektiven mehr sehen, eine nachhaltig positive Entwicklung einzuleiten", sagte Aufsichtsratschef Joachim Schmidt.

Bobic sei in einer schwierigen Phase das Gesicht des Vereins gewesen. "Unter dem Strich bleibt aber nach vier Jahren, dass es nicht gelungen ist, eine Mannschaft zusammenzustellen, die dauerhaft eine unserem Etat entsprechende Tabellenregion erreicht."

Noch am Samstag hatte Präsident Bernd Wahler Bobic als "Mann unseres Vertrauens" bezeichnet . Doch in den Gremien des VfB Stuttgart genoss Bobic keinen Rückhalt mehr. Ihm wurde nicht mehr zugetraut, den Traditionsklub wieder in die Erfolgsspur zu führen. Hieß es am Dienstagabend noch, der Sportvorstand müsse eventuell schon im Winter gehen, erfolgte das Aus nach kicker-Informationen nun noch vor dem Gastspiel bei Borussia Dortmund am heutigen Mittwochabend (20 Uhr, LIVE! bei kicker.de). Am frühen Nachmittag wurde Bobic von den Vereins-Verantwortlichen über seine Entlassung informiert.

In der vergangenen Saison war der VfB nur knapp dem Abstieg entgangen, mit Armin Veh, dem Meistertrainer von 2007, und einigen Investitionen auf dem Transfermarkt sollte der Neuanfang gelingen. Die Zwischenbilanz nach fünf Pflichtspielen: ein Punkt, ein Tor, Platz 18. Dazu das Aus im DFB-Pokal beim Zweitligisten VfL Bochum (0:2) .

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Beim 0:2 am vergangenen Wochenende gegen 1899 Hoffenheim entlud sich dann einmal mehr der aufgestaute Frust bei den Fans, die Ultra-Gruppierung "Commando Cannstatt" hatte schon vorab in einem offiziellen Brief mit den VfB-Bossen gebrochen. Neben Wahler war wieder Bobic die Zielscheibe, der nicht erst seit seinem Versuch, vorige Saison Krassimir Balakov zum Nachfolger von Thomas Schneider zu machen, einen schweren Stand beim Anhang und Teilen der Klubführung hat. Ihm wird eine verfehlte Personalpolitik sowie ein zu zaghaftes Krisenmanagement vorgeworfen.

Trotz der Anfeindungen, die am Samstag einen neuen Höhepunkt erreicht hatten, gab sich Bobic im kicker-Interview danach noch kämpferisch. Von einem Rücktritt wollte er nichts wissen, vielmehr kündigte er an, seinen Weg konsequent weitergehen zu wollen . Diese Möglichkeit wird er aber nicht mehr bekommen.

Bobic, der zwischen 1994 und 1998 für den VfB stürmte und als Teil des "magischen Dreiecks" mit Krassimir Balakov und Giovane Elber in 148 Bundesligaspielen 69 Tore erzielte, hatte im Juli 2010 zunächst als Sportdirektor beim VfB angeheuert. Im April 2013 wurde er zum Sportvorstand befördert, sein ursprünglicher Vertrag bei den Schwaben hatte noch eine Laufzeit bis Juni 2016. Über mögliche Nachfolgekandidaten wurde noch nichts bekannt.