Bundesliga

Fandel ärgert sich über Gräfes Technikpanne

Eintracht: Selbstkritik statt Schirischelte

Fandel ärgert sich über Gräfes Technikpanne

Schiedsrichter Manuel Gräfe stand in Frankfurt ungewollt im Mittelpunkt.

Schiedsrichter Manuel Gräfe stand in Frankfurt ungewollt im Mittelpunkt. picture alliance

Ein Kommunikationsproblem habe die Zusammenarbeit zwischen dem Referee und seinen Assistenten gestört. Der vierte Offizielle habe demnach dem Unparteiischen von der Seitenlinie aus mitteilen wollen, dass Kohr Kadlec im Strafraum gehalten hatte. Doch dabei habe die Technik gestreikt, das Headset keinen Kontakt ermöglicht.

"Herr Gräfe ist zu mir gekommen und hat gesagt: 'Tut mir leid, das war ein klarer Elfmeter'", berichtete nach dem Spiel Eintracht-Trainer Thomas Schaaf.

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Am Montag meldete sich Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel zu Wort. Er will die Headset-Panne bei einem der nächsten Schiedsrichter-Treffen noch einmal aufarbeiten. "Ich denke, dass war eine sehr unglückliche und ärgerliche Situation, aber doch auch eine Ausnahme", sagte der Vorsitzender der DFB-Schiedsrichter-Kommission in einem Interview mit "dfb.de". "Dennoch werden wir gemeinsam mit den Bundesliga-Schiedsrichtern darüber sprechen und versuchen, Wege zu finden, um auch solche, eigentlich nur schwer vorstellbaren Vorgänge, in Zukunft möglichst auszuschließen."

Spielbericht

Schaaf wollte aus der Fehlentscheidung des Unparteiischen keine Entschuldigung für sein Team kreieren: "Dieser Elfmeter hätte uns heute auch sicherlich geholfen. Aber ich finde es gut, dass er klar Stellung bezieht. Wir haben heute selbst zu viele Fehler gemacht. Wir werden an vielem arbeiten - aber nicht am Headset."

Den gleichen Kurs verfolgte auch Sportdirektor Bruno Hübner, der die Gründe für die Niederlage durch Bobadillas Treffer in der 47. Minute vor allem in Fehlern der eigenen Mannschaft sah: "Auch unabhängig von dem klaren Elfmeter hätten wir im ersten Durchgang in Führung gehen müssen. Beim Gegentor haben wir den Ball unnötig verloren, das darf so nicht passieren. Dann haben wir den Beginn der zweiten Halbzeit einfach verschlafen und hatten auch zu viele Ballverluste im Spiel."

Unverständnis: Vaclav Kadlec vermisst in der 16. Minute den Elfmeterpfiff.

Unverständnis: Vaclav Kadlec vermisst in der 16. Minute den Elfmeterpfiff. picture alliance

"Heute ist eine Menge schiefgelaufen", befand auch Schaaf: "Wir haben kopflos gespielt, hatten keinen Rhythmus und, was noch entscheidender ist, keinen Zugriff. Wir konnten den Gegner nicht im Spielaufbau stören. Den Elfmeter hätten wir gebraucht, um ins Spiel reinzufinden. Dann wären wir vielleicht in Führung gegangen und hätten Selbstvertrauen bekommen." Die Länderspielpause habe seiner Mannschaft nicht geholfen, im Gegenteil: "Das Spielverständnis war weg. Aber deswegen werde ich nicht unruhig."

Und so richtete man in Frankfurt den Fokus schnell auf die eigene Leistung und nicht auf das Schiedsrichtergespann. Torhüter Trapp, der der Eintracht mit mehreren Paraden eine höhere Niederlage ersparte, gab die Richtung vor: "Wir müssen an unseren Fehlern arbeiten und sie abstellen."

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - FC Augsburg