Die Karriere des 29-jährigen Mittelfeldspielers verlief eigentlich nach Plan. Mit 24 Jahren gab Weis am 2. Juni 2009 nach starken Leistungen im Dress von 1899 Hoffenheim, mit dem er im Jahr zuvor in die Bundesliga aufgestiegen war, in der von Bundestrainer Joachim Löw trainierten Nationalmannschaft sein Debüt.
Doch in der Folgezeit lief es nicht mehr so rund. Der Tiefpunkt war im Sommer 2013 erreicht. Trainer Markus Gisdol hatte Weis in die berüchtigte "Trainingsgruppe 2" versetzt - die Trainingsgruppe für ausgemusterte Spieler. Als er dann im Januar dieses Jahres an Frankfurt ausgeliehen wurde, bestand Hoffnung auf eine Rehabilitation im Profifußball, doch auch bei der Eintracht kam Weis nicht richtig an. Vier Einsätze in einem halben Jahr, keiner länger als 36 Minuten - so lautet die ernüchternde Bilanz. Nachdem kurzzeitig ein Wechsel nach Polen im Gespräch war, ist der Mann aus Schwäbisch-Hall nun in Bochum aufgeschlagen.
"Beide Seiten haben Fehler gemacht."
Tobias Weis
"Rückwirkend muss ich sagen, dass beide Seiten Fehler gemacht haben. Die letzten 18 Monate waren sehr schwierig", sagt Weis und will das alte Kapitel abschließen. Er gibt zu, dass er derzeit erst "bei 60, 70 Prozent meiner Leistungsfähigkeit" sei, werde aber Sonderschichten absolvieren, um "in dieser Saison so viele Spiele wie möglich zu machen". Sowohl Trainer Peter Neururer als auch Sportvorstand Christian Hochstätter sehen in ihm eine Verstärkung. "Tobias kann sehr variabel eingesetzt werden, er hat im zentralen Mittelfeld wie auch auf den Außenbahnen gespielt", sagt Hochstätter. Neururer lobt seinen Neuzugang: "Er steigert unser Niveau im Training und im Spiel."
In Hoffenheim steht Weis noch bis 2016 unter Vertrag. Die Ausleihe zum VfL ist zunächst bis zum Juli 2015 befristet. Nach Hoffenheim zurück möchte der 29-Jährige auf jeden Fall. Dann aber als Spieler des VfL. "Der Aufstieg muss langfristig unser Ziel sein. Am besten innerhalb der nächsten zwei Jahre."