Bundesliga

Hecking: "Unterirdisch von der ersten Sekunde an"

Wolfsburg: Härtetest gegen Atletico misslingt gründlich

Hecking: "Unterirdisch von der ersten Sekunde an"

Atletico Madrids Tiago und Koke hatten einigen Grund zum Jubeln.

Atletico Madrids Tiago und Koke hatten einigen Grund zum Jubeln. picture alliance

Dieter Hecking war bedient: "Ich bin restlos sauer, der Auftritt war unterirdisch von der ersten Sekunde an. Hoffentlich war das eine Ohrfeige zum richtigen Zeitpunkt", polterte der VfL-Trainer: "Aber das hat mich nicht überrascht. Allein, dass es Sekunden nach unserem 1:3 das 1:4 gab, zeigt mir, dass die Mannschaft noch nicht so bei der Sache wie sie es sein sollte. Wenn wir so im DFB-Pokal gegen Darmstadt spielen, wird es auch dort ein böses Erwachen geben."

Auch Manager Klaus Allofs ging mit dem Team hart ins Gericht: "So wie wir es heute gemacht haben, können wir nicht spielen. Heute gibt es einen Verlierer, das war die Mannschaft. Ich wünsche mir, dass wir ein Mindestmaß an Cleverness und Routine abliefern. Atletico hat das gemacht." Was aus Wolfsburger Fan-Sicht so schön begann, endete also richtig bitter: Etwa 35.000 Fans strömten zum Stadionfest, das mit verschiedenen Rahmenprogrammpunkten angereichert wurde. Immerhin 20.173 Zuschauer fanden sich anschließend gegen Atletico Madrid in der Volkswagen Arena ein. Was sie dann zu sehen bekamen, konnte ihnen aber kaum gefallen.

Guilavoguis Debüt, Mandzukics Rückkehr

Neuzugang Guilavogui, der sein Debüt gegen die alten Kollegen gab, kam 80 Minuten zum Einsatz, setzte dabei im Mittelfeld nur wenig Akzente. Gegen die schnell vorgetragenen Madrider Angriffe war der Europa-League-Teilnehmer völlig überfordert. Der VfL hatte mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen und musste früh einen Gegentreffer schlucken: Nach einer Ecke traf Raul Garcia aus dem Gewühl per Kopf zur Führung für Atletico (13.). Auch Atleticos Neuzugang Mandzukic hatte an der alten Wirkungsstätte eine gute Möglichkeit, sein Seitfallzieher aus kurzer Distanz ging aber in den Oberrang.

Damit fing es an: Raul Garcia schraubt sich nach einer Ecke hoch und köpft zum 1:0 für die Gäste ein.

Damit fing es an: Raul Garcia schraubt sich nach einer Ecke hoch und köpft zum 1:0 für die Gäste ein. picture alliance

So langsam arbeitete sich Wolfsburg in die Partie, den ersten Warnschuss gab Vierinha ab, der nach schönem Solo knapp rechts vorbeizielte. Anschließend hielt Olic den Fuß in eine Vierinha-Hereingabe, scheiterte am kurzen Pfosten jedoch an Keeper Moya. De Bruynes schöner Distanzschuss verfehlte den linken Winkel nur knapp (44.). Das Halbzeitergebnis las sich noch halbwegs erträglich.

Nach der Pause kaum noch Gegenwehr

Dies sollte sich aber schnell ändern: Nach einem Fehler von Knoche filetierte Atletico die unsortierte Hintermannschaft der Wölfe, am Ende der Passstafetten netzte erneut Garcia problemlos zum 2:0 ein (54.). Kurz danach gab es Elfmeter für die Gäste, nachdem Naldo Mandzukic so rüde wie unnötig im Strafraum weggesenst hatte. Der Gefoulte übernahm selbst und drosch das Leder humorlos in die Mitte (61.)

Naldo sorgte schließlich auf der Gegenseite für etwas Ergebniskosmetik, als sein wuchtiger Freistoß von Griezmann unhaltbar abgefälscht wurde. Doch keine zwei Zeigerumdrehungen später schlenzte Koke die Kugel traumhaft ins lange Eck (68.).

Und es sollte noch schlimmer kommen, der VfL zerfiel teilweise in alle Einzelteile: Nach Pass in die Tiefe war Griezmann frei und bediente Hernandez, der problemlos einschob (83.) - 1:5, dabei sollte es bleiben.

Wolfsburg: Benaglio – Seguin (46. Hunt), Naldo, Knoche (62. Klose), Rodriguez (76. Schäfer) – Guilavogui (80. Klich), Malanda (62. Medojevic) – Vieirinha, Arnold (46. D. Caligiuri), De Bruyne – Olic (62. Dost)
Tore: 0:1 Garcia (13.), 0:2 Garcia (54.), 0:3 Mandzukic (62., FE), 1:3 Naldo (67.), 1:4 Koke (68.), 1:5 Hernandez (88.)
Zuschauer: 20.173

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