Bundesliga

Ryu gesperrt - Schmidt und Völler angesäuert

Leverkusen: Enttäuschender Auftritt in Aachen

Ryu gesperrt - Schmidt und Völler angesäuert

Erzielte das 1:1 für Leverkusen und leistete sich einen Kopfstoß: Seung-Woo Ryu.

Erzielte das 1:1 für Leverkusen und leistete sich einen Kopfstoß: Seung-Woo Ryu. imago

Die Leverkusener zeigten insgesamt einen enttäuschenden Auftritt gegen den Viertligisten. Im ersten Abschnitt erarbeitete sich der Bundesligist noch die eine oder andere Chance - Neuzugang Josip Drmic vergab dabei die beste, entwickelte unter dem Strich allerdings zu wenig Durchschlagskraft. Im zweiten Abschnitt sank das spielerische Niveau der Bayer-Elf weiter.

Entsprechend kritisch gingen die Leverkusener Verantwortlichen mit dem Auftritt um. "Wir können nicht zufrieden sein“, sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt. „Wir müssen einen anderen Anspruch haben und uns anders präsentieren", so Schmidt weiter, der bemängelte, dass sein Team "die Linie verloren" habe. Vor allem die Zielstrebigkeit im Spiel nach vorne vermisste der Coach. "Wir haben zu viel quer- und zurückgespielt. Damit kann man niemanden erschrecken."

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Ryu fehlt dreimal - auch in Seoul

Zu allem Überfluss leistete sich der Leverkusener Torschütze drei Minuten nach seinem Tor zum 1:1 (80.) eine Tätlichkeit und wurde mit der Roten Karte vom Platz gestellt. Der Südkoreaner foulte zunächst Florian Abel und sah dafür die Gelbe Karte. Danach wurde der Neuzugang vom Aachener Gegenspieler provoziert und setzte zum Kopfstoß an. "Er wurde provoziert, aber das sind die Momente, in denen man sich im Griff haben muss", zeigte Schmidt einerseits Verständnis, kritisierte aber auch seinen Spieler, der am Montag für drei Testspiele gesperrt wurde - und damit auch am Mittwoch in seinem Heimatland gegen den FC Seoul zuschauen muss.

Angesichts der Tatsache, dass dies nicht der erste Vorfall in den zurückliegenden Testspielen war (Handgreiflichkeiten u.a. von Son beim 4:1 gegen Marseille), stellt Schmidt unmissverständlich klar. "Mir gefällt das natürlich nicht, das müssen wir schnellstens abstellen."

Mir gefällt das natürlich nicht, das müssen wir schnellstens abstellen.

Roger Schmidt

Allerdings konnte sich Schmidt einen kleinen Seitenhieb auf den Schiedsrichter nicht verkneifen, da vor der Tätlichkeit von Ryu dessen Leverkusener Mannschaftskollege Vladlen Yurchenko übel gefoult worden war. "Ich hatte gehofft, dass der Schiedsrichter bei Ryu ein Auge zudrückt, weil zuvor Yurchenko auf die Tribüne getreten wurde."

Rudi Völler ließ seinem Unmut über die Leistung freien Lauf. "Das war heute zu wenig und wir sollten nicht alles auf die Müdigkeit schieben. Das wäre zu billig", sagte Leverkusens Sportdirektor.

Toprak zurück, Kruse gibt Comeback

Erfreuliches gab es allerdings auch zu berichten rings um das Leverkusener Testspiel in Aachen. Der von einem Ende Mai erlittenen Muskelriss genesene Ömer Toprak stand in der Startelf, der Australier Robbie Kruse gab sein Comeback nach einem Kreuzbandriss. Innenverteidiger Toprak machte seine Sache nach der langen Pause ordentlich. Nach Südkorea wird der türkisch-stämmige Abwehrspieler allerdings nicht mitreisen.

Anstelle des fünftägigen Ausflugs bis zum kommenden Freitag wird Toprak ebenso wie Kruse, die Keeper David Yelldell und Niklas Lomb sowie Lars Bender und Josip Drmic in Leverkusen bleiben, um ihre körperlichen Rückstand nach Verletzungen oder verlängertem WM-Urlaub aufzuarbeiten.

Stephan von Nocks