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"50, 55 oder 70 Grad": Podolski bleibt cool

Nationalspieler lassen Klima- und Platzdebatten kalt

"50, 55 oder 70 Grad": Podolski bleibt cool

Mit Schweiß auf der Stirn, aber hitzeresistent: Lukas Podolski.

Mit Schweiß auf der Stirn, aber hitzeresistent: Lukas Podolski. imago

Podolski zeigte sich in der obligatorischen Fragestunde gewohnt locker und ging entsprechend gelöst auf die meisten Themen ein. So auch bei der schon normalen Klimafrage: Zu große Hitze beim ersten WM-Spiel der DFB-Auswahl in Salvador gegen Portugal am Montag (18 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de)? Für Podolski überhaupt kein Thema: "Wir werden uns so vorbereiten wie immer auf ein Länderspiel", kündigte er an, denn: "Es darf keine Rolle spielen, ob 50, 55 oder 70 Grad herrschen auf dem Platz." Auch auf die Nachfrage, ob er denn schon mal bei 70 Grad gespielt hätte, konnte der Offensivspieler kontern: "Gefühlt schon." Doch auch Podolski ist klar, dass die klimatischen Bedingungen beim Anstoß zur Mittagszeit durchaus eine Rolle spielen. Natürlich müsse man sich an die Bedingungen anpassen und könne nicht pausenlos hoch und runter marschieren, meinte er.

Bei einem anderen aufkommenden Thema positionierte sich der Wahl-Londoner deutlich: den gewöhnungsbedürftigen Platzverhältnissen. "Wir sind alle zu verwöhnt", meinte er. Man sei aus England und Deutschland andere Verhältnisse gewohnt, aber: "Die Bedingungen sind halt so wie sie sind." Schließlich sei man zwölf Stunden von zu Hause weg. Und einen Einfluss auf das eigene Spiel dürfe das ohnehin nicht haben: "Ob der Rasen höher ist oder Unebenheiten hat, das spielt keine Rolle."

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Klima kein Thema, Platzbeschaffenheit unwichtig - und auch die Schiedsrichterleistungen bei der WM sind für Podolski keine Beachtung wert: "Ich will mich gar nicht an den Diskussionen beteiligen", meinte er: "Die Schiedsrichter sind auch Menschen." Fehler könnten schließlich passieren. Doch auch der 114-malige Nationalspieler ist nicht erfreut darüber, dass oft eher die Unparteiischen als der Sport im Mittelpunkt steht: "Schade, dass dieses Thema bei der WM so hochkocht."

Podolski stützt Özil

Seite an Seite: Lukas Podolski und Mesut Özil (re.).

Seite an Seite: Lukas Podolski und Mesut Özil (re.). imago

Während sich Podolski gewohnt offen und gut gelaunt präsentierte, ist ein anderer eher verschlossen – und erlebt derzeit auch nicht seine beste sportliche Phase: Mesut Özil konnte zuletzt sein zweifellos vorhandenes großes Potenzial nicht abrufen. Für Podolski – Özils Mitspieler nicht nur in der DFB-Elf, sondern auch beim FC Arsenal – ist das aber allenfalls eines Momentaufnahme. "Mesut hat die Qualität. Er ist ein Weltklassespieler und wird uns noch viel Freude machen", prophezeite er am Samstag. Und er äußerte gleich noch einen Wunsch: "Lasst den Jungen doch Fußball spielen. Der ist eben so wie er ist."

Die Arena "Fonte Nova" in Salvador

Das Plädoyer für den Mitspieler passt ins Bild: Kurz vor dem eigenen Start ins Turnier gilt es, die Reihen zu schließen, sich als Einheit zu präsentieren. Als Einheit, die gemeinsam die oftmals auf Cristiano Ronaldo reduzierten Portugiesen bezwingen will. "Wir bereiten uns auf Portugal vor, nicht auf einzelne Spieler", sagte Podolski und legte den Fokus aufs eigene Team: "Wenn wir unsere Leistung bringen, werden wir als Sieger vom Platz gehen." Und wenn es für ihn selbst trotz der zuletzt guten Auftritte doch nicht zu einem Startelfeinsatz gegen Portugal reicht? "Wenn ich nicht spielen sollte, bin ich dennoch in Alarmbereitschaft."

Ganz Teamspieler eben. Als solcher verfolgt Podolski ein großes Ziel: "Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir ernsthaft über den Titelgewinn reden. Das war nicht immer so", beschrieb er eine Entwicklung der Nationalmannschaft unter Bundestrainer Joachim Löw.

Der eigene Sohn als Vorbild

Ein Vorbild hat Podolski bei den Titelkämpfen auch, wie er verriet: seinen eigenen Sohn. Der habe nämlich bei einem Turnier gerade erst einen Pokal geholt. Daher habe er ihm gesagt: "Papa versucht auch einen Pokal mitzunehmen. Am besten den ganz großen."