Bundesliga

Drmic trauert Verbeek nach

Nürnberg: "Herz in die Hand nehmen"

Drmic trauert Verbeek nach

Seit vier Spielen hat er nicht mehr getroffen, den Trainerwechsel versteht Josip Drmic aber  nicht.

Seit vier Spielen hat er nicht mehr getroffen, den Trainerwechsel versteht Josip Drmic aber nicht. imago

Der Prinzen-Effekt - ist er schon verpufft? Wie bereits nach der Entlassung von Michael Wiesinger war der etatmäßige U-23-Coach eingesprungen, um den 1. FCN noch vor dem Abstieg in Liga zwei zu bewahren. Defensiver wollte er spielen lassen, die Balance finden zwischen Angriff und Abwehr. In der Aufstellung äußerte sich das mit drei defensiven Mittelfeldspielern, die in der Rückwärtsbewegung einen Dreierriegel vor der Viererkette bildeten. Die "Raute" bestand mit Hanno Balitsch, Mike Frantz und Niklas Stark damit aus gleich drei Abwehrkämpfern. Die Folge: Hiroshi Kiyotake fand in der Offensive selten Kollegen, die auch wirklich vorne mitspielen wollten.

"Wir hatten uns viel vorgenommen und wollten heute punkten. Die ersten 20 Minuten konnten wir das Spiel offen gestalten", sagte Prinzen nach der Partie. Nach den Standardsituationen habe man aber gemerkt, "dass die Mannschaft registriert, wieder einen Rückschlag erhalten zu haben. Das 0:2 nach einem weiteren Standard und so kurz vor der Pause war ärgerlich." Die zweiten 45 Minuten, in denen die Franken agierten wie ein Absteiger, fasste der 45-Jährige so zusammen: "Wir waren nicht so effektiv, wie wir es erhofft haben und haben den Ball zu schnell verloren."

Angreifer Josip Drmic trauert Ex-Trainer Verbeek nach und macht daraus kein Geheimnis. "Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht, dass Verbeek weg ist. Für mich war er ein hervorragender Trainer, er hat mich sehr, sehr weit gebracht. Dass jetzt ein Neuer an der Seitenlinie steht, mit neuen Anweisungen - das ist Ansichtssache. Ich muss meinen Job machen." Klare Worte eines 21-Jährigen, der zu Saisonbeginn vom FC Zürich aus der Schweiz nach Nürnberg kam, wo er nicht nur Nationalspieler wurde, sondern sich mit 16 Toren in die Notizbücher einiger Topvereine schoss.

Wenn ich nicht mehr an den Klassenerhalt glauben würde, könnten wir den Laden zusperren.

Mike Frantz

Für die kommenden zwei Aufgaben muss sich Prinzen nun nochmal etwas Neues überlegen. Direkt nach dem Mainz-Spiel sagte er dazu noch nichts. Stattdessen appellierte er auf Sky an seine Profis: "Es geht jetzt darum, alles zu geben und gegen Hannover alles reinzuschmeißen. Das Herz in die Hand nehmen."

Es ist aber nicht so, als hätten seine Nürnberger in Mainz nicht gekämpft. Auch Mike Frantz, der doch vor allem kämpfen kann. Und so richtete der 27-Jährige seinen Blick nach dem Abpfiff in Mainz schon gleich wieder auf das nächste Wochenende: "Gegen Hannover haben wir ein absolutes Endspiel zuhause. Von der ersten Sekunde an müssen wir alles geben. Wenn ich nicht mehr an den Klassenerhalt glauben würde, könnten wir den Laden zusperren." Zum Vergleich beim FSV sagte er lediglich: "Die Gegentore nach Standards sind ärgerlich, da wir die Qualitäten von Mainz gut abgefangen haben."

Wir stoßen derzeit einfach an unsere Grenzen.

Raphael Schäfer

Einer ging weiter. Einer, der keine standardisierten Phrasen zu Protokoll gab, sondern aussprach, was viele dachten: "Wir stoßen derzeit einfach an unsere Grenzen und kommen nicht weiter. Es ist völlig egal, welcher Trainer auf der Bank sitzt." Raphael Schäfer, der Kapitän, der noch nie mit dem Club abgestiegen ist, gab sich nach dem 0:2 desillusioniert: "Man sieht, dass uns zur Zeit durch die Verletzten die Qualität einfach fehlt, um in der Bundesliga erfolgreich Fußball zu spielen."

Mit neun Niederlagen in den vergangenen zehn Spielen und ausstehenden Partien gegen Hannover 96 und beim FC Schalke 04 schwindet die Hoffnung beim FCN mehr und mehr.

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 - 1. FC Nürnberg