2. Bundesliga

Azemi: Der Bulle vom Ronhof

Greuther Fürth: Der 22-Jährige ist unantastbar

Azemi: Der Bulle vom Ronhof

Goalgetter: Ilir Azemi traf 2014 neunmal für die SpVgg Greuther Fürth.

Goalgetter: Ilir Azemi traf 2014 neunmal für die SpVgg Greuther Fürth. imago

Zum Saisonstart war Azemi gesetzt, nach durchwachsenen Vorstellungen war der Stammplatz weg, die Fans hatten mit ihrem Eigengewächs gebrochen. Im Verein dachte man darüber nach, den bulligen Stürmer abzugeben. Doch der 1,91-Meter-Hüne gab nicht auf, glaubte immer an seine Chance. Die kam am 22. Spieltag. Azemi rettete in Köln in letzter Sekunde einen Punkt.

Der Bann war gebrochen. Im März wurde Azemi beim ersten Länderspiel des Kosovo zum besten Spieler gewählt, seine Facebook-Seite ist mit über 17 000 Likes die beliebteste alle SpVgg-Profis. Azemi trifft nach Belieben. Acht weitere Tore hat der Angreifer seit Köln erzielt. "Ilir hat sich nie aufgegeben, auch als es für ihn beschissen gelaufen ist", sagt Trainer Frank Kramer.

Azemi selbst tritt bescheiden auf: "Ich freue mich über jede Minute und wenn ich dem Team helfen kann. Natürlich habe ich viel Selbstvertrauen getankt." Das zeigte sich in Paderborn, als Azemi bei einem Freistoß für die Hausherren den Abstand zur Mauer provokativ abschritt. Die Gelbe Karte von Schiedsrichter Manuel Gräfe juckte ihn wenig.

Manager Rouven Schröder ist "einfach froh, dass wir ihn haben". Der Kosovo-Albaner ist zum Vorbild für den Nachwuchs aufgestiegen. Als 15-Jähriger kam er vom Ostklub TSV Motor Gispersleben zur SpVgg, biss sich durch und wurde Profi. Seit der goldenen Ära um Edgar Prib, Johannes Geis, Felix Klaus und Sercan Sararer ist Azemi der einzige Fürther Junge, der den Sprung gepackt hat. Sein Vertrag läuft bis Juni 2015. Schröder hat die Option auf ein weiteres Jahr. Fürth will in die 1. Liga. Mit Azemi, dem Bullen vom Ronhof.

Martin Ferschmann