Ingolstadt zeigte sich von Beginn an hellwach und ließ den Fürthern kaum Luft zum Verschnaufen. Die SpVgg agierte mit wenig Biss und ließ sich in den Zweikämpfen ein ums andere Mal von den aggressiven Oberbayern den Schneid abkaufen und den Ball abluchsen. Souverän sieht anders aus. Das wusste auch Kramer: "Meine Mannschaft hatte in der einen oder anderen Situation Angst vor der eigenen Courage."
Glück für den Aufstiegsaspiranten, dass der FCI zu wenig aus dem optischen Übergewicht machte und der Ex-Fürther Stefan Lex zu Beginn des zweiten Durchgangs auch noch eine Riesenchance per Kopf liegen ließ. Dass Fürth am Ende doch noch haderte, lag an Nikola Djurdjic. Der Torjäger vergab einen Foulelfmeter samt Nachschuss und damit zwei weitere Zähler auf der Habenseite. "Schade, denn in dieser Situation wären drei Punkte ganz wichtig gewesen", meinte Kramer, der erkannte, dass der Auftritt seiner Mannschaft "fußballerisch nicht immer der Feinschmecker war".
Stieber mit Sand im Getriebe
Das Spiel der Franken läuft nicht mehr rund, Offensivspielern wie Zoltan Stieber geht die Leichtigkeit völlig ab. Nach einer guten Stunde war Schluss für ihn, den von Djurdjic verschossenen Strafstoß und damit die Schlüsselszene erlebte er auf der Bank. Vom Ungarn, in der Hinrunde noch eine der Triebfedern der SpVgg, kamen in Ingolstadt keinerlei Impulse. Beim 25-Jährigen ist Sand im Getriebe.
Es ist bitter, wenn man so ein Spiel eigentlich noch geschenkt kriegt, aber das verfrühte Ostergeschenk nicht annimmt.
Fürth-Torwart Wolfgang Hesl
Wie beim Team selbst, das dennoch regelmäßig punktet. Das 0:0 war das sechste Unentschieden aus den letzten neun Partien, in denen Fürth ungeschlagen blieb. Genug, um am Ende sofort wieder ins deutsche Oberhaus zurückzukehren? "Wir waren von Anfang an auf einem Aufstiegsplatz", sagte Mittelfeldspieler Stephan Fürstner: "Warum sollten wir den in den letzten fünf Spielen noch aus der Hand geben?" Das Restprogramm ist machbar, allerdings geht es am übernächsten Spieltag nach Paderborn. Mit einem Sieg könnten direkt die Weichen gestellt werden. "Da müssen wir zeigen, wer der Bessere ist", meinte Djurdjic.