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Totti ist der Mann des Abends - Spätzünder Higuain

28. Spieltag: Klose siegt in Cagliari - Gomez trifft erneut

Totti ist der Mann des Abends - Spätzünder Higuain

Sicherte den späten Dreier in Turin: SSC-Stürmer Gonzalo Higuain.

Sicherte den späten Dreier in Turin: SSC-Stürmer Gonzalo Higuain. Getty images

Napolis Druckmittel Higuain

Der Spieltag wurde am Montag mit dem Fernduell zwischen Napoli (beim FC Turin) und der Roma (gegen Udinese Calcio) um Rang zwei und damit um die direkte Qualifikation für die Champions League beendet. Den Anfang machte dabei der SSC beim FC.

"Ich glaube, es ist zu früh, um über Europa zu sprechen", hatte Torino-Trainer Giampiero Ventura vor den 90 Minuten nach zuletzt drei Niederlagen eingeräumt. Der Übungsleiter sollte Recht behalten, denn sein Team kassierte letztlich die vierte Pleite am Stück (0:1). Bemerkenswert: Jeweils gelang dabei nicht ein einziger Treffer. Chancen für Tore und Punkte gab es dennoch: Abwehrmann Bovo zum Beispiel feuerte in der ersten Halbzeit einfach mal drauf, nagelte das Leder aber "nur" ans rechte Kreuzeck (28.). Außerdem ließ sich Kurtic bei einem aussichtsreichen Konter zu weit nach außen drängen (32.). Im zweiten Durchgang traf Meggiorini zudem noch einmal das Aluminium. Und wer seine Gelegenheiten eben nicht nutzt...

Letztlich wusste an diesem Abend so nur einer zu stechen - und zwar Gästestürmer Higuain. Der Argentinier markierte in der Schlussminute den späten Siegtreffer, indem er sich in den Strafraum tankte und dort eiskalt vollstreckte - sein 14. Saisontreffer. Torwart Padelli kam dabei nicht mehr entscheidend ran. Mit dem wichtigen Dreier entfernte sich Napoli wieder auf den alten Zehn-Punkte-Vorsprung gegenüber dem Vierten Florenz und übte zudem Druck auf die Roma aus.

Die Hoffnungen auf Totti waren begründet

Die Hauptstädter wussten sich aber zu wehren. Mit dem kreuzbandverletzten Strootman musste Trainer Rudi Garcia zwar auf einen Eckpfeiler im defensiven Mittelfeld verzichten, dafür kehrte mit Totti allerdings der Hoffnungsträger schlechthin zurück. Wie wichtig "Il Capitano" für die Roma ist, unterstrichen vorab einige Zahlen: Mit der legendären Nummer zehn holte das Team in 16 Spielen einen Schnitt von 2,53 Zählern, ohne die Klub-Ikone waren es nur 1,82 Punkte. Die Roma traf mit Totti alle 36 Minuten ins Tor, ohne ihn nur alle 63 Minuten.

Vassilis Torosidis (links) und Francesco Totti

Zwei Roma-Torschützen unter sich: Vassilis Torosidis (links) und Francesco Totti. Getty images

Und so sollte auch in dieser Nacht die Hauptstadt wieder beben - die Roma gewann nämlich mit 3:2 (2:0). Wem galt der Dank? Natürlich Totti! Der Zielspieler der Hausherren brauchte dieses Mal nur 22 Minuten, um auf 1:0 zu stellen. Mit seinem Schuss aus dem Strafraumzentrum gab er Schlussmann Scuffet keine Abwehrchance. Wenig später erhöhte Destro zum 2:0-Halbzeitstand (30.). Die Vorarbeit kam von Gervinho. Zittern musste die Roma aber dennoch, denn der Gast kam in den zweiten 45 Minuten besser rein - und traf durch Pinzi und Basta gar doppelt (51. und 81.).

Doch weil zwischenzeitlich Torosidis für den AS auf 3:1 erhöht hatte, konnte der wichtige Erfolg letztlich eingefahren werden. Die Vorlage lieferte dabei Totti, der an diesem Abend damit zwei Mal maßgeblich in Szene trat. Der frühabendliche Druck Neapels verpuffte demnach, weswegen die Roma den sicheren Champions-League-Platz weiter fest in der eigenen Hand hält.

Entspannter Sonntags-Auftakt

Am Sonntagmittag eröffneten Atalanta und Sampdoria den Spieltag. Mit vor dem Spiel jeweils 34 Zählern befinden sich beide im Niemandsland der Tabelle und konnten befreit in den Saisonendspurt gehen. Recht deutlich konnten sich die Gastgeber durchsetzen: Carmona, Bonaventura und Denis trafen zum 3:0-Sieg.

Lazio bei Cagliari souverän

Miro Klose erlebt eine angespannte Situation bei Lazio.

Miro Klose erlebt eine angespannte Situation bei Lazio. Getty Images

Anschließend war Miro Klose mit Lazio auf Sardinien gefordert. Vor dem Spiel war klar: Soll noch etwas in Richtung internationales Geschäft gehen, benötigen die Römer drei Punkte bei Cagliari. Allerdings waren die Vorzeichen alles andere als gut: Nach dem Verkauf von Spielmacher Hernanes, der Entlassung von Trainer Vladimir Petkovic und dem Aus in der Europa-League kochte die Volksseele. Das Spiel dürfte jedoch zunächst für Besänftigung sorgen: Zunächst brachte Lulic die Römer mit seinem 1:0 auf die Siegerstraße, Mitte der zweiten Hälfte verschoss Cagliaris Pinilla einen Strafstoß, unmittelbar danach erhöhte Keita für Lazio zum 2:0-Endstand.

Milans Talfahrt geht weiter

Nach dem enttäuschenden Aus in der Champions League empfang Milan Parma. Das 1:4 bei Atletico offenbarte ein weiteres Mal, dass die Qualität im Kader nicht für höhere Ansprüche reicht. Erstmals seit 1998 dürften die Rossoneri die Teilnahme an europäischen Wettbewerben verpassen. Denn auch gegen Parma hatten die Mailänder große Probleme. Towart Abbiati flog bereits nach fünf Minuten aufgrund einer Notbremse vom Platz, Cassano verwandelte anschließend den Elfmeter zum 1:0. Es sollte nicht sein einziges Tor bleiben: Kurz nach der Pause legte er das 2:0 nach. Im Anschluss keimte die Hoffnung noch einmal auf, Rami und Balotelli per Elfmeter konnten ausgleichen. Zwölf Minuten vor Schluss jedoch erzielte Amauri das 3:2 für Parma und beendete die Mailänder Aufholjagd. In der fünften Minute der Nachspielzeit legte Biabiany noch einen drauf und sorgte dafür, dass Milan erneut vier Gegentreffer in einem Spiel kassierte.

Kellerkinder unter sich

"Livorno ist ein Team, das kämpft", kündigte AS-Trainer Mimmo Di Carlo vor dem Spiel an. Gegen Bologna (17.) konnte der Tabellen-18. dies erneut unter Beweis stellen, es gab einen 2:1-Sieg. Nachdem Benassi und Paulinho die Hausherren kurz nach der Pause mit 2:0 in Führung brachten, wurde es kurz vor Schluss allerdings noch einmal richtig knapp: Mbaye und Emeghara flogen binnen fünf Minuten beide mit Gelb-Rot vom Platz, Bologna hatte zwei Mann mehr auf dem Feld. Es reichte jedoch nur noch zum Anschlusstreffer: Christodoulopoulos verwandelte einen Elfmeter.

Zeitgleich spielten die beiden letztplatzierten der Tabelle gegeneinander. Fünf Zähler hinter Bologna und damit dem rettenden Ufer liegt Neuling Sassuolo Calcio vor der Partie gegen Catania, das wiederum zwei Zähler vor dem Aufsteiger rangiert. Zunächst sah es danach aus, als würde sich der Abstand vergrößern: Bergessio brachte die Gäste in Führung. Der Aufsteiger allerdings berappelte sich, konnte durch Zaza und Missiroli die Partie binnen fünf Minuten drehen, Sansone machte wenige Augenblicke vor Schluss mit seinem 3:1 alles klar. Die Rote Laterne hat der Aufsteiger damit vorerst weitergereicht.

Gomez trifft schon wieder

Mario Gomez und Dario Dainelli

Gomez trifft zum 3:1 für Florenz, Chievo Veronas Dainelli kann nicht mehr eingreifen. imago

Zunächst ohne Gomez griff der AC Florenz am Abend gegen Chievo Verona in das Geschehen ein. Der deutsche Nationalspieler sah von der Bank aus zu, wie seine Teamkollegen Cuadrado (11.) und Matri (39.) die Überlegenheit der Fiorentina in einen 2:0-Pausenvorsprung ummünzten. Von Chievo war nur wenig zu sehen, allerdings hatte Paloschi in der 28. Minute die Möglichkeit zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Nach einer knappen Stunde kam Gomez dann für den Torschützen Matri auf das Feld. Das Tor fiel allerdings auf der anderen Seite, Paloschi, der schon in Durchgang eins auffällig agierte, verkürzte in der 62. Minute auf 1:2. Dies war der Auftakt zu einer spannenden Schlussphase mit Chancen hüben wie drüben. Pizarro hätte in der 81. Minute für die Entscheidung sorgen können, doch der Chilene verschoss einen Elfmeter. So mussten die Toskaner bis zur 89. Minute zittern. Dann schickte Ilicic Gomez steil, dieser war vor Genua-Goalie Agazzi am Ball und vollendete zum entscheidenden 3:1. Nach dem 1:1 im Pokal gegen Juve war es das zweite Tor für Gomez in Folge nach seiner Rückkehr.

Pirlo trifft spät - Buffon veredelt Jubiläum

Zeitgleich tat sich Juventus Turin bei CFC Genua sehr schwer. Allerdings war die Alte Dame nicht vom Glück verfolgt, denn im ersten Abschnitt wurde gleich zwei Toren von Osvaldo die Anerkennung verweigert. In der 21. Minute wurde er wegen Abseits zurückgepfiffen, ebenso in der 39. Minute. Allerdings schien er im zweiten Fall nach Pass von Pogba auf gleicher Höhe mit seinem Gegenspieler zu sein. Das Schiedsrichtergespann pfiff aber ab, so dass es torlos in die Kabinen ging.

Nach der Pause wurde es dann ausgeglichener, die Ligurier kamen besser in die Partie. Und in der 72. Minute bot sich dem CFC die große Chance zum Führungstreffer. Dem Ex-Leverkusener Vidal unterlief im Strafraum ein Handspiel, es gab Strafstoß. Der italienische Nationalkeeper Buffon im Tor von Juve wehrte den Schuss von Calaio aber ab. Buffon krönte damit sein Jubiläumsspiel, den mit seinem 476. Einsatz im Dress der Bianconeri zog er mit Juve-Legende Dino Zoff gleich. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit traf dann Pirlo zum Sieg für Juve, das damit seinen mehr als komfortablen Vorsprung an der Tabellenspitze verteidigte.

Toni weiß nicht zu stechen

Konnte Inter nicht ärgern: Luca Toni.

Konnte Inter nicht ärgern: Luca Toni. Getty Images

In Verona kam es am Samstag zu einem direkten Duell um die internationalen Startplätze: Aufsteiger Hellas empfing Inter Mailand. Die Lombarden siegten letztlich verdient mit 2:0, Veronas Stürmer und der Ex-Münchner Luca Toni mühten sich vergeblich. Palacio (14.) mit seinem 13. Saisontor und Jonathan (63.) markierten dabei die Treffer des Tages. Inter-Coach Walter Mazzarri schreibt damit seine zwei jüngsten Erfolgsgeschichten weiter: Einerseits sind die Mailänder nunmehr seit sechs Partien unbesiegt (vier Siege, zwei Remis), andererseits kassierte die Mannschaft um Kapitän Cambiasso seit drei Spielen kein Gegentor mehr. Diese Erfolge sprechen für sich: Inter macht sich mit aktuell 47 Punkten mehr und mehr auf, das internationale Geschäft zu sichern. Hellas hingegen verliert zwar etwas den Boden zu Rang fünf, doch mit 40 Zählern absolviert das Team von Coach Andrea Mandorlini dennoch eine starke Spielzeit.