2. Bundesliga

Fürths biederer Big-Point

Bochum enttäuscht in der Offensive erneut

Fürths biederer Big-Point

Bei den Spielern des VfL Bochum geht nach der neuerlichen Heimpleite die Abstiegsangst um.

Bei den Spielern des VfL Bochum geht nach der neuerlichen Heimpleite die Abstiegsangst um. Getty Images

"Fakt ist, dass wir als Mannschaft vor dem gegnerischen Tor zu ungefährlich sind", hatte Bochums Schlussmann Andreas Luthe bereits vor dem Duell mit dem Aufstiegsaspiranten aus Fürth den Finger in die Wunde gelegt - der Torhüter sollte sich in seiner Meinung auch nach der Partie wohl wieder bestätigt sehen.

Drei Punkte beträgt der Vorsprung des VfL auf einen Abstiegsplatz, der Relegationsrang ist nur noch zwei Zähler entfernt. "Es bedarf nun sehr harter Arbeit, um in diesem Jahr erneut mit einem blauen Auge davonzukommen und nicht abzusteigen", sagte Luthe, der die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben hat: "Das, was mich dafür noch optimistisch stimmt, ist die Anzahl der Spiele, die wir unglücklich verlieren. Irgendwann müssen wir ja auch mal wieder Glück haben."

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"Wenn man das Ergebnis sieht, dann sollte man sich in Sachen Abstieg Gedanken machen.

Bochum-Trainer Peter Neururer konsterniert

Weniger Grund zum Optimismus verleiht hingegen die Bochumer Harmlosigkeit im Angriff sowie die eklatante Heimschwäche. In 24 Spielen erzielte der Revierklub lediglich 21 Tore, der zweitschwächste Wert in Liga zwei. Die Probleme in der Offensive wurden auch gegen Fürth offensichtlich. "Wir haben nach vorne überhaupt keine Durchschlagskraft. Wenn man das Ergebnis sieht, dann sollte man sich in Sachen Abstieg Gedanken machen", bilanzierte ein konsternierter Trainer Peter Neururer beim Bezahlsender Sky nach der Partie.

Djurdjic feiert Startelf-Comeback

Offensiv enttäuschten die Gäste zwar ebenso, jedoch verteidigten die Franken nach dem Freistoßtreffer von Rechtsverteidiger Daniel Brosinski (41.) immerhin souverän. Beim Führungstreffer aus rund 25 Metern machte Bochums Schlussmann Luthe an seinem Geburtstag aber auch nicht die glücklichste Figur - die Kugel schlug im Torwarteck ein. Den Fürthern war das freilich egal: Der schmutzig ermauerte Dreier - den Ilir Azemi nach dem einzigen vernünftigen Konter der Gäste sicherstellte (90./+1.) - ist im zähen Aufstiegsrennen schließlich Gold wert.

In einer trostlosen Begegnung erzielte Daniel Brosinski per Freistoß die Fürther Führung.

In einer trostlosen Begegnung erzielte Daniel Brosinski per Freistoß die Fürther Führung. Getty Images

"Ich weiß, dass wir heute nicht gut gespielt haben, vor allem in der zweiten Halbzeit. Wir müssen daran arbeiten, unser Spiel wieder zu verbessern", äußerte sich Fürths Nikola Djurdjic ehrlich. Der Angreifer durfte erstmals nach seinem Kreuzbandriss wieder von Beginn an stürmen und gab zu, vor dem Spiel "schon etwas nervös" gewesen zu sein. Auch er tat sich in der zähen Partie schwer, offensiv Akzente zu setzen.

"Wir haben relativ wenig zugelassen, aber diszipliniert verteidigt. In der Vorwärtsbewegung haben wir aber noch Luft nach oben", zog Gäste-Coach Frank Kramer sein Fazit nach der Partie. Der 41-Jährige war insgesamt mit dem Auftritt seiner Mannschaft nur mäßig zufrieden. Auch vor dem Gesichtspunkt, dass Präsident Helmut Hack zuletzt die spielerischen Auftritte der Kleeblättler kritisiert hatte. Kramer war mit dem ersten Durchgang noch einverstanden, nach dem Seitenwechsel attestierte er seiner Mannschaft aber eine zu große Passivität: "Ich denke, wir haben das in der ersten Halbzeit sehr ordentlich gemacht, gut verteidigt und eine gute Balance gefunden zwischen Ball halten und schnell nach vorne agieren. Das ist uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut gelungen. Da hat sich die Truppe etwas zu sehr darauf konzentriert, den Sieg zu verteidigen", so Kramer.

Offensivaktionen Mangelware

In der Tat sahen die 10.833 Zuschauer im rewirpower-Stadion bestenfalls fußballerische Schonkost - Torchancen waren auf beiden Seiten im Grunde keine auszumachen. Beide Mannschaften agierten im Angriff absolut zaghaft, plan- und harmlos. Die sonst spielerisch versierten Franken beschränkten sich auf reine Ergebnisverwaltung - Bochum mühte sich zwar, hatte aber keinerlei kreative Ideen vorzuweisen.

Immerhin lohnte sich für ein Fürther Trio die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: Co-Trainer Mirko Dickhaut, der Sportliche Leiter Rouven Schröder sowie der Leiter der Lizenzspielerabteilung, Martin Meichelbeck, trugen in der Spielzeit 2000/2001 gemeinsam das Trikot des VfL Bochum - damals noch zu besseren Bochumer Zeiten in der ersten Liga. Nun durften sie mit dem Fürther Kleeblatt einen Big-Point im Aufstiegskampf bejubeln - auch wenn die Art und Weise nicht jeden im Stadion zufrieden stellte.