Keine Aggressivität, kaum Gegenpressing, dazu jede Menge Abwehrfehler: Die Mittelfeldreihe passte zuletzt ins trostlose Bild, das Bayer Leverkusen abgab. Ob es ein 19-Jähriger besser macht? Zumindest ist Emre Can der große Hoffnungsträger. Mit seiner Präsenz, seiner schon jetzt ausgeprägten Führungskraft soll er für frische Impulse sorgen und gleichzeitig als torgefährliches Bindeglied zur Offensive fungieren.
Damit Can zu Simon Rolfes und Gonzalo Castro ins Mittelfeld rücken kann, dürfte im Gastspiel bei Hannover 96 am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) Sebastian Boenisch links hinten verteidigen. Innen kehrt Emir Spahic nach einer Gelbsperre zurück, dafür fehlen nun wiederum Ömer Toprak und Stefan Reinartz nach ihrer fünften Verwarnung.
Nicht verfügbar ist Lars Bender, der aufgrund einer Muskelverhärtung auf das Testländerspiel gegen Chile (1:0) am Mittwochabend verzichten musste - und einen Härtetest am Freitag nicht bestand.
Wenn es hilft, dass ein Spieler auf dem Kopf steht, dann wird er auf dem Kopf stehen.
Sami Hyypiä
Mit einigen Personalsorgen und dazu einer schlechten Bilanz - letztmals gewann Leverkusen am 23. September 2007 bei 96 (3:0) - reist der Bayer-Tross also nach Hannover. "Das ist eine gute Challenge für uns, um zu zeigen, wir sind stark", findet Hyypiä, der der momentanen Krise auch Positives abgewinnen kann. "Meine Trainerkarriere ist noch nicht so lang. Das ist das erste Mal, dass ich in so einer Situation stecke. Natürlich habe ich mit vielen Leuten gesprochen, um Rat gefragt, was ich machen könnte. Ich will mich entwickeln. Ohne die jetzige Situation würde meine Entwicklung langsamer verlaufen."
Was helfen würde, weiß er natürlich, nämlich "Selbstvertrauen und eine gewisse Lockerheit in unseren Aktionen". Can soll dafür stehen. Tabus kennt der Bayer-Trainer inzwischen nicht mehr. "Wenn es hilft, dass ein Spieler auf dem Kopf steht", so Hyypiä lächelnd, "dann wird er auf dem Kopf stehen."