Bektashi hätte bereits vorher die Führung besorgen können. Doch der Flügelflitzer hatte zunächst mit einem Lattenschuss Pech, kurz danach scheiterte er aus kurzer Distanz an Aykut Özer. Mit zunehmender Spieldauer glückte den Waldhöfern im Spiel nach vorne jedoch immer weniger, sodass der Druck der Hessen zunahm. Die Mannheimer verteidigten mit viel Hingabe und ließen deshalb nur wenige Möglichkeiten für die Eintracht zu. Kurz vor Schluss hatten sie allerdings Glück, dass der 18-Meter-Schlenzer von Sven Hassler ein paar Zentimeter am langen Eck vorbei ins Toraus flog. Waldhof-Schlussmann Kevin Knödler hätte in dieser Situation keine Abwehrchance gehabt.
Frankfurts Trainer Alexander Schur war dementsprechend verärgert. Seine Mannschaft besaß vor allem in der zweiten Halbzeit optisches Übergewicht, scheiterte jedoch an der mangelnden Durchschlagskraft im Angriff. "Wir wollen zu oft den Ball ins Tor dribbeln", bemängelte der 42-Jährige. Weil Schur in der Analyse recht hatte und der SV in der Defensive gut organisiert war und zudem viel Leidenschaft an den Tag legte, war der Erfolg für die Mannheimer am Ende nicht einmal unverdient.
Mit vier Punkten und ohne Gegentor kann sich der Auftakt ins neue Jahr für die Gastgeber sehen lassen, die deshalb mit frischem Selbstvertrauen in das emotionale Derby bei den Offenbacher Kickers am kommenden Wochenende gehen. "Wir haben drei Punkte geholt und ich habe ein paar Sachen gesehen, an denen wir in den nächsten Tagen arbeiten können. Für mich als Trainer war das heute perfekt", sagte Kocak nach der Partie. Vor allem das Spiel mit dem Ball lässt noch Spielraum nach oben, was dem Waldhöfer Übungsleiter nicht verborgen geblieben ist: "In der Offensive haben wir noch Potenzial."
Michael Wilkening