Regionalliga

Owomoyela mit groben Schnitzern

Hamburg II: Derby-Pleite zum Rückrundenauftakt

Owomoyela mit groben Schnitzern

Niederlage zum Debüt: Patrick Owomoyela (li.) unterlag mit seinem HSV II dem FC St. Pauli II.

Niederlage zum Debüt: Patrick Owomoyela (li.) unterlag mit seinem HSV II dem FC St. Pauli II. Imago

Der HSV hatte immerhin zwei gute Chancen: In der 42. Minute scheiterte Dennis Bergmann mit einen Schrägschuss an Torwart Philipp Heerwagen, in der 73. Minute traf Lennart Müller mit einem 22-Meter-Schuss den Pfosten. Ansonsten glückte den spielerisch besseren, aber leidenschaftslosen HSVern gar nichts. Allen voran Josef Shirdel, der im Hinspiel (2:0) noch so geglänzt hatte, war als Sturmspitze nur noch ein Schatten. "Es lag daran, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben", bilanzierte HSV-Trainer Rodolfo Cardoso.

Dabei wollte der HSV mit dem Thema Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben, investierte in der Winterpause in drei Neuzugänge, die alle auch gleich in der Anfangsformation standen. Den besten Eindruck hinterließ der Ex-Niendorfer Francis Adomah. Patrick Owomoyela war auf der ungewohnten Innenverteidiger-Position zwar Chef auf dem Platz, leistete sich aber auch grobe Schnitzer. "Körperlich fühlte ich mich gut. Ganz zufrieden bin ich noch nicht, denn ich hätte ja vorn noch fast etwas bewegen können", sagte der ehemalige Dortmunder.

Spielersteckbrief Owomoyela
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2
Goslarer SC 08 Goslarer SC 08
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3
Werder Bremen II Werder Bremen II
39

Nur 400 Zuschauer kommen zum Derby

Das Tor muss allerdings Neuzugang Ronny Marcos allein auf seine Kappe nehmen: Der aus Rostock gekommene Linksfüßer hatte bei seinem Debüt große Probleme und spielte den Ball völlig unmotiviert zurück zu Erdogan Pini, der dann seinen Sololauf mit einem 14-Meter-Schuss ins linke Eck abschloss (64.). Nur drei Minuten später sorgte St. Paulis Profileihgabe Dennis Daube mit einem Schlenzer aus halblinker Position ins lange Eck für die Entscheidung.

"Wir haben uns in den vergangenen Monaten entwickelt, und wissen, was in der Regionalliga auf uns zukommt", analysierte St. Paulis Trainer Thomas Meggle, der sechs ehemalige HSV-Spieler im Kader hatte, "insgesamt ist dieser Sieg verdient, denn wir haben Leidenschaft an den Tag gelegt und uns als Mannschaft präsentiert. Wir sind in der Tabelle am Gegner vorbeigezogen, und diese Chance haben wir nächste Woche gegen Neumünster wieder."

Auf dem Platz war es emotionslos, rund um das Stadion blieb es ruhig und auf den Rängen langweilig, da wegen der (beabsichtigten) Terminkollisionen mit den Profis kaum Anhänger beider Lager an die Hagenbeckstraße gekommen waren. Insgesamt wohnten nur 400 Zuschauer dem Derby bei.

Harald Borchardt