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Klinsmann: "Deutschland war nicht hungrig"

USA: Coach verbreitet Optimismus

Klinsmann: "Deutschland war nicht hungrig"

Verbreitet Optimismus: US-Coach Jürgen Klinsmann.

Verbreitet Optimismus: US-Coach Jürgen Klinsmann. Getty Images

"Wir können den großen Fußball-Nationen auf Augenhöhe begegnen. Wir können sie fordern, auch wenn es schwierige Umstände gibt, wie die klimatischen Bedingungen. Wenn wir uns schneller daran anpassen, haben wir größere Chancen, sie zu schlagen", meinte der 49 Jahre alte ehemalige Bundestrainer gegenüber ESPN: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es in die nächste Runde schaffen."

Im Allgemeinen erwartet Klinsmann eine "Weltmeisterschaft der Geduld, wegen das brasilianischen Lebensstils." Gemeint sind damit die Rahmenbedingungen in Brasilien: "Nichts wird perfekt sein. Man darf keinen Vergleich mit Deutschland 2006 anstellen, als alles pünktlich ablief. Es wird Verspätungen und logistische Herausforderungen die Hotels oder Stadien betreffend geben." Der US-Coach möchte sich so gut wie möglich auf die Endrunde vorbereiten, was seiner Meinung nach "50 Prozent des Erfolgs ausmacht", auch wenn er bemerkte, dass ihm der ehemalige brasilianische Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira erklärte habe, dass man sich auf den Amazonas nicht vorbereiten kann, "man muss mit ihm leben".

Deutschland und Portugal sind dennoch die großen Favoriten in der Gruppe, dennoch will Klinsmann die Flinte nicht einfach so ins Korn werfen, vielmehr gibt er sich gewohnt kämpferisch: "Es ist egal, ob deine Chancen bei 40 oder bei zehn Prozent stehen. Wir wissen, dass wir an einem guten Tag große Nationen schlagen können. Deshalb habe ich keine Angst vor Ghana, Portugal oder Deutschland."

Deutschland hatte diesen Spieler bisher nicht und war auch nicht wirklich hungrig!

US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann

Mit Blick auf Deutschland betonte Klinsmann, dass es sich dabei im Grunde um die Mannschaft handelt, die er einst aufgebaut und bei der Heim-WM 2006 bis ins Halbfinale geführt hat. Auf die Frage, warum es die DFB-Auswahl seitdem nicht geschafft hat, einen Schritt weiter zu gehen und einen Titel zu gewinnen, antwortete Klinsmann: "Wenn du das Halbfinale eines großen Turniers erreichst, dann geht es darum, wer hungriger ist und wer den einen Spieler hat, der den Unterschied macht. Deutschland hatte diesen Spieler bisher nicht und war auch nicht wirklich hungrig!"

Von seinen Schützlingen erwartet Klinsmann übrigens nur eins: "Der Welt zu zeigen, wie gut sie sind, viele Leute zu überraschen und sich bei der WM einen Namen machen." Die Chance dazu werden die US-Boys unter anderem am 26. Juni erhalten, wenn sie in Recife auf die deutsche Nationalmannschaft treffen. Zuvor heißen die Gegner Ghana (16. Juni) und Portugal (22. Juni).